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Gast-Kommentar
Kultur
07.08.2023

Der Rhein klingt

Stéphanie Stamm schreibt in regelmässigen Abständen eine Kultur-Kolumne im «Bock».
Stéphanie Stamm schreibt in regelmässigen Abständen eine Kultur-Kolumne im «Bock». Bild: zVg.
In ihrer aktuellen Kolumne nutzt Stéphanie Stamm den Rhein als Inspirationsquelle.

Geniessen Sie zurzeit auch Ihre Sommerferien? Nach drei wunderbaren Wochen daheim mache ich nun für sieben Tage die schottischen Highlands unsicher. Egal, wo ich bin – Wasser ist ein wesentlicher Bestandteil meiner Ferienplanung. Ness, Nairn und Nordsee begeistern mich gerade jetzt, während es ab nächster Woche dann wieder heisst, ab an den Untersee und Rhein.

Dieser hat sicherlich nicht nur für mich und viele von Ihnen eine grosse persönliche Bedeutung, sondern er gilt als einer der längsten Flüsse Europas auch als wichtige Handelsroute und bedeutende Inspirationsquelle für viele Künstler:innen und Musiker:innen. In der klassischen Musik findet man zahlreiche Werke, die sich mit dem Fluss und seiner Umgebung auseinandersetzen, denke man an romantische Lieder wie beispielsweise «Das Lied von der Loreley» von Heinrich Heine und Friedrich Silcher oder das «Rheinlied» von Nikolaus Becker, das über zweihundertmal vertont wurde, so unter anderem von Robert Schumann. Dieser liess sich auch in einem zweiten, und dazu noch viel bekannteren Beispiel von der majestätischen Schönheit des Gewässers inspirieren – in seiner dritten Sinfonie, der «Rheinischen». Dieses Werk ist geprägt von kraftvollen Melodien und einem feierlichen Charakter, der an Grösse des Flusses zwischen Köln und Düsseldorf erinnert.

Seine geheimnisvolle Atmosphäre kommt insbesondere im vierteiligen Opernzyklus «Der Ring des Nibelungen» von Richard Wagner zur Geltung: Dabei wird das Rheingold, ein Schatz, der in der Tiefe des Flusses ruht, zum Auslöser für einen epischen Konflikt zwischen Göttern, Zwergen und Menschen.

Sanft-fliessende Klänge, imposant-majestätische Paukenschläge und mystisch anmutende Melodien – die Vielfalt der musikalischen Interpretationen des Rheins spiegelt die unterschiedlichen Facetten des Flusses wider. Freuen nun auch Sie sich auf Ihren nächsten Aufenthalt am Lindli, in der Rhybadi oder im Schaaren, und lassen Sie sich von den verschiedenen Stimmungen des Wassers und der Landschaft anregen; ich bin überzeugt, dass auch Sie viel Inspiration erfahren werden.

Schaffhausen24