Was für die Erwachsenen früher Chupa Chups Crazy Dips, Kaugummi-Zigaretten und PEZ waren, sind für die heutigen Kinder und Jugendlichen Sour Patch Kids, Takis und Cheetos. Viele dieser sogenannten Süssigkeiten-Trends sind in aller Munde, da sie in den sozialen Medien viral gingen. Einer, der vor drei Jahren noch unbeeindruckt davon war, ist Jan Arab. In Afghanistan geboren und in Deutschland aufgewachsen, fand der im Volksmund «Candyman» genannte Unternehmer im Jahr 2013 sein Zuhause schliesslich in Schaffhausen. Nach einem kurzen Engagement als McDonald’s-Mitarbeiter wollte er sich seinen Traum von der Selbständigkeit verwirklichen und überlegte sich, welche Marktlücke es in Schaffhausen noch zu erschliessen gab, was zur Geburtsstunde von Sweet Schaffhausen führte. Anfänglich noch über ein weniger exotisches Sortiment an Naschwaren verfügend überzeugte Jan Arab viel mehr mit seinen Eisvariationen. Dies bestätigte auch der Primarschüler Emircan Hasani: «Noch vor einigen Jahren sind mir die Getränke und Snacks gar nicht aufgefallen. Ich bin dort einfach ein leckeres Eis holen gegangen, wenn es vor dem El Bertin mal wieder eine zu lange Schlange gab.»
#sweetschaffhausen
Zehn Jahre nach der Gründung bietet Jan Arab weiterhin Eiskugeln an, aber eben nicht nur. «Ich war stark von den Tourismusströmen abhängig, weshalb ich in der Coronapandemie in finanzielle Schwierigkeiten geriet.» Um dem entgegenzuwirken, versuchte er sein Glück auf der Social-Media-Plattform Tiktok. «Ich habe mir Videos über Süssigkeiten angeschaut, die regelrecht gehypt wurden und versucht, diese zu importieren und selbst auf Tiktok unter dem Hashtag «#sweetschaffhausen» zu veröffentlichen. Es dauerte nicht lange, bis Jan Arab selbst im Hype war. Seine Videos verbreiteten sich wie ein Lauffeuer und Menschen aus allen Ecken der Schweiz statteten Sweet Schaffhausen einen Besuch ab. So erzielte er zur besten Zeit innerhalb von drei Tagen einen überdurchschnittlichen Monatsumsatz und war ständig ausverkauft. «Ich konnte teilweise die Produkte nicht einmal ins Regal einräumen, schon waren sie vergriffen.» Mittlerweile finden sich unter dem Hashtag «sweetschaffhausen» zahlreiche Videos rund um Jan Arab und seinen Laden, der erstaunliche 8.6 Millionen Aufrufe hat. Mit grossem Engagement und voller Stolz blickt der Candyman auf den heutigen Tag und freut sich auch zukünftig auf strahlende Gesichter, die er wieder mit den neusten Leckereien aus Tik-Tok-Trends überrascht.