Seit zwei Wochen herrscht in der BBC-Arena wieder reges Treiben: Die Spieler der 1. Mannschaft haben den Trainingsbetrieb nach der Sommerpause aufgenommen. Mit Hrvoje Horvat steht ein neuer Coach an der Spitze der Equipe. Der ehemalige kroatische Nationaltrainer strebt danach, die Kadetten in der kommenden Saison weiter voranzubringen und sowohl national als auch international für Aufsehen zu sorgen. «Die Mannschaft befindet sich in einer guten Ausgangslage, bis jetzt läuft also alles nach Plan», so der 45-Jährige. «Neben Kraft, Athletik und Taktik stehen momentan in erster Linie die individuellen Gespräche und das Kennenlernen im Vordergrund.» Unter anderem sieht der neue Trainer grosses Potential in der Deckungsarbeit. «Hier wollen wir noch mehr Aggressivität aufs Feld bringen», so Horvat. Zudem ist es ein Ziel, das Rückzugsverhalten zu optimieren, um möglichst wenige einfache Tore zu bekommen. Weiter betont er: «Grosse Erfolge erreichen wir nur als Team – und dafür ist eine gute Stimmung in der Mannschaft ausschlaggebend.»
Mit neuen Kräften in Richtung Saisonstart


Zwei Rückkehrer, zwei neue Gesichter
Im Kader verzeichnet die Mannschaft vier Neuzugänge, darunter zwei bekannte Gesichter: David Hrachovec und Sadok Ben Romdhane, der Zwillingsbruder von Mehdi. Beide durchliefen in Schaffhausen sämtliche Juniorenstufen und wechselten nach ihrem Einsatz bei den Kadetten Espoirs (NLB) leihweise in die QHL zu GC Amicitia Zürich beziehungsweise zum TSV St. Otmar St. Gallen.

Für den 20-jährigen David Hrachovec geht mit dieser Rückkehr in die Munotstadt ein grosser Traum in Erfüllung. «Die BBC-Arena ist mein Zuhause. Hier habe ich im Alter von sechs Jahren mit dem Handballspielen begonnen», so der Linkshänder, der sowohl am rechten Flügel als auch im rechten Rückraum eingesetzt werden kann. «Bereits als mein Vater hier Trainer war, verfolgte ich die Spiele mit.» Der kaufmännische Lehrabgänger freut sich sehr auf die neue Herausforderung in seinem ersten Jahr als Profi: «Mein Ziel ist es, mich in die Mannschaft einzufügen, mich zu verbessern und möglichst viel Spielzeit zu bekommen.»
Gleich einen 3-Jahres-Vertrag bei den Kadetten unterschrieben hat der polnisch-luxemburgische Doppelbürger Ariel Pietrasik, der zuvor beim Ligakonkurrenten TSV St. Otmar St. Gallen spielte. «Bei den Kadetten habe ich die Chance, mich als Spieler und als Mensch weiterzuentwickeln. Meine Ziele sind ganz klar das Double und das Erreichen des Final 4 der European League», so das 23-jährige Nachwuchstalent, das Anfang Jahr für Polen seinen ersten WM-Einsatz verzeichnete.
Der vierte Neuzugang im Bunde ist der französische Torhüter Julien Meyer. Nach acht Jahren in der französischen Liga, bei SC Selestat, Chambery Savoie HB und C’Chartres Métropole Handball, sei es für den 26-Jährigen an der Zeit gewesen, erstmals sein Heimatland – und damit eine der besten Ligen der Welt – zu verlassen. «Ich will einen nächsten Schritt machen und aus meiner Komfortzone gehen. Dazu gehört neben der Gewöhnung an einen neuen Meisterschafts-Modus auch, eine neue Sprache und einen neuen Lifestyle kennenzulernen.» Seine ersten Eindrücke von der Schweiz sind durchwegs positiv: «Das Team ist cool und die Infrastruktur der Halle ist sehr professionell», so der zweifache Familienvater. «Und ich mag die Mentalität hier. Die Menschen lächeln viel und passen auf sich auf.»

Vorbereitung auf Kurs
Zwei Testspiele absolvierten die Munotstädter in der vergangenen Woche. Konnten sie am Donnerstagabend noch einen Heimsieg gegen die HSG Konstanz verbuchen, endete die Partie am Samstag mit einem 29:29-Remis. Nach einem sehr guten Spielstart lagen die Orangen zur Halbzeit mit 15:10 in Führung, mussten sich aber schlussendlich mit einem 29:29-Remis abfinden. «Mit der ersten Halbzeit bin ich zufrieden. Wir haben uns gut bewegt und in der Deckung für viele Unterbrechungen gesorgt», so Kadetten-Coach Hrvoje Horvat. «Das Spiel hat uns die Baustellen aufgezeigt, an denen wir nun weiter arbeiten werden.» Denn bereits Ende der Woche geht es für die Orangen an den Internationalen Heide Cup, wo sie auf Spitzenteams wie HSV Hamburg, TSV Hannover-Burgdorf oder IFK Kristianstad treffen. «Wir haben nun eine harte Woche vor uns – denn diese Gegner nutzen unsere Schwächen gnadenlos aus.»
Um den ersten Titel der Saison spielen die Kadetten am 20. August beim Supercup. Dann heisst es: Schweizer Meister gegen Cupsieger – Kadetten Schaffhausen gegen HC Kriens-Luzern.
