«Bock»: Was bedeutet Ihnen Heimat?
Nicolas Hirt: Wenn ich mich daheim fühle, das Umfeld kenne und ich ohne verpflichtenden Grund mein Wohlbefinden zum Ausdruck bringen kann, dann verbinde ich das mit Heimatgefühl. Ich wurde in Schaffhausen geboren, doch als Kind zügelte ich häufig, unter anderem nach Schleitheim, Beringen und Kreuzlingen. Mich zog es allerdings wieder zurück zu den Wurzeln und ich liess mich in Neuhausen nieder.
Was schätzen Sie an der Region am meisten?
Hirt: Ich empfinde die Region als grosse Ausgeglichenheit zwischen dem städtischen, urbanen Leben und der Natur. Schaffhausen bietet eigentlich alles, nur auf kleinerem Raum. Zudem ist die Grenze nah, was ich genauso schätze wie den öffentlichen Verkehr, der meiner Meinung nach im Vergleich zu anderen Schweizer Städten wirklich etwas vom Besten ist.
Welcher ist Ihr Lieblingsort?
Hirt: Mein Lieblingsort ist Neuhausen. Ein kleines, überschaubares Städtchen, welches mehr bietet, als es den Anschein macht. Zudem haben wir den Rheinfall vor der Haustüre, was ich sehr schätze.
Was möchten Sie hier nicht missen?
Hirt: In Neuhausen den Rheinfall, weil ich die Idylle liebe. In Schaffhausen fasziniert mich die Altstadt, weil sie aus meinen Augen gesehen einzigartig ist. Die vielen Brunnen und Erker ergeben ein unglaublich schönes Bild und machen die Stadt zu einem besonderen Ort.
Was braucht es in Schaffhausen unbedingt?
Hirt: Ich finde, es braucht unbedingt mehr Jugend. Ich stelle immer mehr fest, dass die Region eher ältere Generationen anspricht. Aus meiner Sicht ist es aber genauso wichtig, die Stadt den Jugendlichen schmackhafter zu machen, sei es mit noch vielfältigerem Freizeitangebot oder aber auch mit mehr Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten.
Was wäre Ihre erste Amtshandlung, wenn Sie Stadtpräsident von Schaffhausen wären?
Hirt: Als Stadtpräsident würde ich mich auf die Wirtschaft fokussieren und diese noch mehr ankurbeln, damit sich mehr Firmen in der Region niederlassen. Der Wohnungsbau wurde bereits lanciert, was ich sehr positiv finde. Zudem würde ich als naturverbundener Mensch vor allem die Stadt mehr begrünen und Wert darauf legen, dass es mehr Parks und Grünflächen gäbe.
Es klingt, als hätten Sie bereits einen Plan dafür?
Hirt: Ja, ich mache mir regelmässig Gedanken darüber, was ich machen würde, um die Stadt und den Kanton Schaffhausen zu attraktivieren. Daraus hat sich schon die eine oder andere Idee entwickelt. Zwischen Beringen und Schleitheim hätte es beispielsweise genügend Platz, um Solarfelder aufzustellen oder einen Windpark zu gestalten. Es dürfen aber nicht zu viele Windräder sein, nicht dass die Natur verschandelt wird.
Was würden Sie sich mit 100 Millionen Franken leisten?
Hirt: Ich würde selbstverständlich meine Familie finanziell unterstützen und mir eine Eigentumswohnung kaufen. Dazu noch etwas Land, aber nicht, um es zu verbauen, sondern um darauf meiner Fantasie und Kreativität freien Lauf zu lassen, dieses entsprechend zu gestalten.
Was für einen Beitrag leisten Sie, um die Welt schöner zu machen?
Hirt: Ich lebe sehr umweltbewusst und sporne mein Umfeld auch immer wieder dazu an. Ich kaufe auch bewusst ein, mitunter auch weniger Fleisch. Ich finde, man soll nicht ganz auf Fleisch verzichten, aber ich unterstütze die Reduktion des Konsums. Ich arbeite in einem vegetarischen Restaurant und bin beeindruckt, wie viele Menschen unser Angebot nutzen und schätzen.
Welche Frage wollten Sie schon immer mal beantworten?
Hirt: Wenn ich gefragt werden würde, ob ich mit auf den Mond fliegen wolle, würde ich sofort einsteigen und mitfliegen.