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Schaffhausen
14.06.2023

Schaffhausen startet Testprojekte für geteilte Mobilität zur Förderung nachhaltiger Verkehrslösungen

Symbolbild
Symbolbild Bild: Symbolbild: Ronny Bien
Die Gewinner des Ideenwettbewerbs im Projekt «Sharehausen» stehen fest: Drei Angebote im Bereich geteilte Mobilität werden der Bevölkerung ab Juli im Sinne eines zeitlich befristeten Tests zur Verfügung stehen. Mit «Mobility – Carsharing für alle», «smargo – Shared Micro Cargo» und «TIER – Testbetrieb mit E-Trotti und E-Bikes» wird ein breites Angebot geschaffen.

Schaffhausen, eine Stadt, die sich dem Ausbau nachhaltiger Mobilität verschrieben hat, begibt sich auf einen innovativen Weg zur Verbesserung ihres Verkehrssystems. Im Rahmen der legislativen Schwerpunkte der Stadt für die Jahre 2021-2024 liegt der Fokus auf der Bereitstellung von Mobilitätslösungen, die mit städtischem Leben vereinbar sind. In Übereinstimmung mit der Smart-City-Strategie strebt Schaffhausen an, Sharing-Dienste in ihrem städtischen Verkehrsnetz zu ermöglichen. Die Klimastrategie der Stadt betont die Bedeutung des Umstiegs vom Individualverkehr auf den öffentlichen Nahverkehr und legt einen hohen Wert auf nachhaltige Mobilität. Darüber hinaus fordert das Gesamtverkehrskonzept für Schaffhausen einen innovativen Ansatz, der eine attraktive Testumgebung für neue und wegweisende Mobilitätsdienste wie Digitalisierung und Sharing schaffen soll. Das Konzept sieht Pilotversuche und deren Auswertung vor. Das Projekt wird durch das «Front Runner»-Programm von EnergieSchweiz für Gemeinden unterstützt.

Dialog und Ideenwettbewerb zur Berücksichtigung verschiedener Zielgruppen

Die Stadt Schaffhausen hat sich bewusst für einen partizipativen Ansatz in Bezug auf geteilte Mobilität entschieden. Im Rahmen der ersten Schaffhauser Digitaltage im Jahr 2022 suchte die Stadt das Gespräch mit den Einwohnern, um ihre Meinungen und Bedürfnisse einzuholen. Durch einen breit kommunizierten Ideenwettbewerb wurden daraufhin die Bedürfnisse und Angebote der Schaffhauser Bevölkerung im Hinblick auf geteilte Mobilitätsdienste ermittelt. Eine Fachjury, bestehend aus Vertretern der Verwaltung und externen Experten, evaluierte die eingereichten Ideen und wählte schließlich drei Gewinnerprojekte aus, die unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. Diese Projekte berücksichtigen die Bedürfnisse von Autofahrern, Unternehmen und Nutzern des öffentlichen Nahverkehrs gleichermaßen. Die Gewinnerprojekte erhielten abschließend die Zustimmung des Stadtrats.

Ausgewählte Ideen: «Mobility für alle», «smargo», «TIER Testbetrieb»

Ab dem 3. Juli startet Schaffhausen im Rahmen zeitlich begrenzter Testbetriebe drei verschiedene Formen der geteilten Mobilität. Das erste Projekt, «Mobility - Carsharing für alle», bietet interessierten Einwohnern ein kostenloses Jahresabonnement für die Dauer eines Jahres, solange der Vorrat reicht. Die tatsächlichen Fahrkosten tragen die Nutzer weiterhin selbst. Die Erfahrungen aus der Stadt Wil sind vielversprechend und zeigen, dass auf diese Weise die Nutzung von geteilten Autos gesteigert und Einstiegshürden abgebaut werden können. Stefan Roschi, Sprecher von Mobility, erklärt: «Das Angebot ist ideal, um erste Erfahrungen mit nachhaltiger Mobilität zu sammeln. Wer Carsharing nutzt, hat für jede Situation das passende Auto und spart damit nicht nur Geld, sondern schont auch die Umwelt.»

Das zweite Projekt, «smargo - Shared Micro Cargo», bietet eine Transportlösung für Unternehmen und private Haushalte. Die Idee der Mobilitätsakademie des Touring Club Schweiz (TCS) ermöglicht es, für einen Zeitraum von zwei Jahren und mit Unterstützung der TCS Sektion Schaffhausen einen Elektro-Kleintransporter stundenweise zu mieten. Dadurch können Lieferfahrten, Entsorgung, Versorgung, Veranstaltungslogistik, Grosseinkäufe und der Transport sperriger Güter CO2-frei erfolgen. Das Angebot steht allen offen, wie zum Beispiel Gewerbetreibenden, Veranstaltern oder Kunden der Geschäfte in der Innenstadt. Die Buchung der Fahrzeuge erfolgt über die bereits in Schaffhausen eingesetzte Plattform www.carvelo.ch. Mathias Halef, Projektleiter der Mobilitätsakademie des TCS, betont: «Mit dem smargo-Fahrzeug, das sich mit seiner Breite von nur 1,3 Metern ideal für die engen Verhältnisse im urbanen Raum eignet, schaffen wir ein umweltfreundliches und platzsparendes Sharing-Angebot für den Warentransport von Unternehmen und Haushalten.»

Das dritte Projekt, der «TIER Testbetrieb mit E-Trottis und E-Bikes», zielt darauf ab, eine nachhaltige und selbsttragende Option für geteilte Mobilität für Schaffhausen und seine Einwohner anzubieten. Im Rahmen des zeitlich begrenzten Testbetriebs von einem Jahr werden insgesamt 200 E-Tretroller und 20 E-Bikes an etwa 70 Standorten zur Verfügung gestellt. Durch kombinierte Angebote mit bestehenden Verkehrsoptionen soll eine zusätzliche Mobilitätsoption geschaffen werden. Die Fahrzeuge können nur an einem der Standorte zurückgegeben werden, um wildes Abstellen der E-Tretroller in der Stadt zu vermeiden. Emre Argön, Geschäftsführer von TIER Schweiz, freut sich über die Ausweitung der Präsenz in der Schweiz und erklärt: «Wir freuen uns sehr, ab Juli den Bewohnern von Schaffhausen unsere umweltfreundlichen Fortbewegungsmittel zur Verfügung zu stellen. Mit unseren E-Tretrollern und E-Bikes möchten wir Pendlern eine echte Alternative zum Auto in Verbindung mit dem öffentlichen Nahverkehr bieten und gleichzeitig die Verkehrs- und Klimaziele der Stadt unterstützen.»

Start der Testbetriebe am Montag, 3. Juli in der Stahlgiesserei

Die offizielle Einführung der Testbetriebe findet am Montag, den 3. Juli, um 16:30 Uhr in der Stahlgiesserei statt. Dabei werden die Angebote und Vorteile für die Schaffhauser Bevölkerung vorgestellt, und die verschiedenen Fahrzeuge können vor Ort live besichtigt und ausprobiert werden. Während und nach Abschluss der zeitlich begrenzten Testphase werden die Nutzungen analysiert, um über eine dauerhafte Implementierung der geteilten Mobilitätsangebote entscheiden zu können.

Die Stadt Schaffhausen geht mutig voran, um nachhaltige Mobilität zu fördern und innovative Lösungen zu finden, die den Bedürfnissen der Einwohner und der Umwelt gerecht werden. Die Testprojekte für geteilte Mobilität bieten die Möglichkeit, wertvolle Erfahrungen zu sammeln und eine zukunftsfähige Verkehrslösung für die Stadt zu entwickeln.

Schaffhausen24, Originalmeldung