Als Präsident der ACS-Sektion Schaffhausen muss ich beziehungsweise bin ich dazu gezwungen, das Auto in meinen Kolumnen jeweils zu rechtfertigen oder zu verteidigen. In dieser Kolumne lasse ich es mir nicht nehmen, meine Zeilen dem legendärsten Autorennen der Welt zu widmen.
Startschuss für die "grüne Hölle"
Am Samstag, 20. Mai, pünktlich um 16 Uhr überquerte das erste Fahrzeug die Startlinie der Nürburgring GP Strecke, welche für dieses Wochenende bestehend aus Nordschleife und F1-Strecke 235 000 Besuchende in die deutsche Eifel zog. Bereits zum 51. Mal stellten sich die Teams der Herausforderung der von Sir Jackie Stewart getauften «grünen Hölle». An der Startlinie standen in diesem Jahr 132 Fahrzeuge: pilotiert von rund 511 Piloten. Darunter bekannte Brands wie Ferrari, Mercedes-AMG, Porsche, BMW oder Lamborghini. Legenden aus diversen Epochen des Motorsports, welche auch nach ihrer aktiven Zeit die Finger nicht vom Lenkrad lassen können, verfallen magisch dem Bann der Nordschleife! Wenn Sie nun aber denken, dass nur Rennfahrer dem Ruf der 1927 erbauten Rennstrecke nicht entkommen, liegen Sie falsch. Smudo, Rapper der Fantastischen 4, gehört beim 24-Stunden-Rennen fast schon zum nachhaltigen Inventar und startete dieses Jahr bereits zum 20. Mal. 2023 mit noch höherem Bio-Anteil an seinem Porsche, 2017 holte er mit seinem Team den Klassensieg bei den alternativen Treibstoffen. Mit seinem eigenen Team setzte der Fussballer Max Kruse (ex. Vfl Wolfsburg) einen Golf GTI TCR ein, welcher seine Klasse gewann und so im Gesamtklassement sogar auf den 40. Platz fuhr. Aber auch ein Mann schneller Entscheidungen, Carlos Tavares (CEO Stellantis und Chef des viertgrössten Automobilkonzerns der Welt), war schon mehrfach am Start.
Lange ersehnter Sieg
Diesmal in einem Astra TCR seiner Konzernmarke Opel. Ein Produkt derselben Marke pilotierte Volker Strycek, der DTM-Champion von 1984 und CEO von Opel-OPC, welcher dieses Jahr zum 45. Mal an den Start ging und mit dem legendärsten Auto im Teilnehmerfeld, dem Opel Manta, viele Fans auf seiner Seite hatte. Den Gesamtsieg durfte zum ersten Mal das Team Frikadelli mit Teamchef Klaus Abbelen feiern. Das ganze Team widmete diesen so lange ersehnten Sieg dessen vor zwei Jahren verstorbenen Frau, Sabine Schmitz, welche nicht nur die schnellste Frau auf der Nordschleife war, sondern nebenbei auch unzählige Fans durch die legendäre BBC-Sendung Top Gear hatte. Frikadelli wird mit diesem Sieg in die Geschichtsbücher eingehen: Zumindest sicher in die italienischen. Denn zuvor konnte noch nie ein italienisches Fabrikat dieses Rennen für sich entscheiden. Dazu umrundete der Ferrari die «grüne Hölle» als erster in einem Rennen 162 Mal, was eine Distanz von 4 085,858 Kilometern ergibt. Für alle die jetzt diese Kolumne nur kopfschüttelnd verfolgen konnten: Ende Juni findet das Pendant dazu auf dem Fahrrad statt.