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Kultur
15.05.2023

Offiziere diskutieren Panzer-Positionspapier

Der Präsident der Offiziersgesellschaft Panzer, Major im Generlastab Erich Muff, erläutert die Forderungen, um für einsatzfähige Armee.
Der Präsident der Offiziersgesellschaft Panzer, Major im Generlastab Erich Muff, erläutert die Forderungen, um für einsatzfähige Armee. Bild: zVg.
Den aktuellen politischen Diskurs aufgreifend, lud die Kantonale Offiziersgesell-schaft (KOG) Schaffhausen zur Diskussionsrunde ins Zeughaus Schaffhausen. Ein Inputreferat zur nötigen Aufrüstung der Armee diente als Grundlage zum regen Meinungsaustausch der Offiziere.

Autonomie und Selbstbestimmung sind der Schweizer Bevölkerung wichtig. Dies hat sie in der Vergangenheit an der Urne immer wieder bestätigt. Mit dem Einmarsch der russischen Armee in der Ukraine wurde auch die Verteidigungsfähigkeit der Schweizer Armee wieder zum Diskussionsthema. Die nahe Vergangenheit hat gezeigt, dass die Versorgungssicherheit in Krisenzeiten nicht unbedingt gewährleistet ist. Zusätzliche Relevanz erhielt die Verteidigungsfähigkeit bei den Diskussionen um die Weiterverkäufe von Schweizer Munition und die Rückkaufanfrage von Deutschland für einen Teil der Schweizer Leopard 2-Panzer. Allen voran die Offiziersgesellschaft der Panzertruppen (OG Panzer) mit dem Präsidenten Major im Generalstab Erich Muff hat sich zu diesen Diskussionen öffentlich geäussert und ein entsprechendes Positionspapier verfasst. Für die Kantonale Offiziersgesellschaft (KOG) Schaffhausen war dies ein guter Grund, den Experten für einen Diskussionsabend einzuladen.

Reaktivierung und Neubeschaffung

Im Inputreferat zur Diskussionsrunde präsentierte Muff die Forderungen der OG Panzer an die Armee und die Politik. Um die Souveränität der Schweiz auch in Krisenzeiten gewährleisten zu können, sei ein Effektivbestand der Militärangehörigen von 250000 nötig. Zudem sollten die heutigen mechanisierten Brigaden in Divisionen umgewandelt werden, was unter dem Strich 17 zusätzliche Bataillone bedeuten würde. Dies sei gemäss Muff nötig, um den Eigenschutz am Boden, in der Luft und im elektromagnetischen Raum sicherstellen zu können. Hinzu kommt die Reaktivierung von 96 stillgelegten Leopard 2-Panzern in Kombination mit der Neubeschaffung von mindestens 64 neuen Schützenpanzern. Die Liste der OG Panzer geht noch weiter, denn auch die Panzerabwehr und die Logistik müsse bedacht und den heutigen Bedürfnissen angepasst werden.

Basierend auf diesen Aussagen hat sich im Zeughaus Schaffhausen eine angeregte Diskussion entfaltet. Moderiert von Dario Muffler, Redaktor bei den Schaffhauser Nachrichten, wurde auch die Frage aufgeworfen, ob trotz der Bedenken ein Weiterverkauf von 25 Leopard 2-Panzern an Deutschland aus solidarischer Sicht nicht doch in Erwägung gezogen werden könnte.

Erkenntnis: Gemeinsam stärker!

Auch wurde bei der Diskussion die Rolle der Offiziersgesellschaften angesprochen. Panzer-Offizier Muff nahm dabei sämtliche Milizorganisationen in die Pflicht mitzudenken und sich im eigenen Umfeld und bei den lokalen Politikern für eine Armee einzusetzen, die den politischen Auftrag erfüllen kann. Die Erfüllung des verfassungsmässigen Armeeauftrags sei zum heutigen Zeitpunkt nämlich mehr als fraglich. In seinem Schlusswort resümierte Major im Generalstab Philipp Zumbühl, Präsident der KOG Schaffhausen, das Motto «gemeinsam stärker» der OG Panzer müsse von allen Offiziersgesellschaften gelebt werden, denn nur wenn man an einem Strick ziehe, würden Forderungen aus den Reihen der Offiziere ausreichend politisches Gehör finden. Abschliessend zeigte sich Zumbühl über die rege Teilnahme an der Veranstaltung aber auch ob der interessanten Diskussion erfreut.

Schaffhausen24, Originalmeldung Kantonalen Offiziersgesellschaf