1994 wurde die Holzwärmegenossenschaft Rafz (HWG) gegründet. Die erste Hauptleitung wurde ab dem alten SIG-Areal beim Bahnhof Rafz zum Schulhaus Schalmenacker geführt. Zusätzlich wurden einige Mehrfamilienhäuser der Gewerblichen Baugenossenschaft angeschlossen. Danach blieb es lange ruhig bis im Jahr 2003, heisst es in einer Medienmitteilung der HWG Rafz.
Zusätzliche Wärmebezüger:innen
In diesem Jahr wurde gemäss HWG ein neuer Schnitzelkessel mit 2 MW Leistung eingebaut. Zusätzlich soll das Rafzer-Fernwärmenetz ständig ausgebaut worden sein: Viele zusätzliche Wärmebezüger:innen kamen hinzu. 2016 wurde ein zweiter Schnitzel-Heizkessel mit einer Leistung von 900kW eingebaut. Ab dem Jahr 2019 wurde das alte Industrie-Areal der SIG östlich vom Bahnhof Rafz erschlossen und mit einer neuen Fernwärmeleitung «Rafz-Süd» erstellt. Beide bestehenden Heizkessel seien mit modernsten Feinstaubfiltern der Firma Meisterfilter ausgerüstet. Die Regelung wurde gemäss Medienmitteilung durch die Firma Siemens gebaut und für beide Heizkessel seien zwei Heizungsspeicher à 50‘000 Liter Speicherkapazität vorhanden.
Notwendigkeit einer dritten Kesselanlage
Durch grosses Bauwachstum in «Rafz-Süd», wie auch in «Rafz-Nord» sowie einem vorgesehenen Grossbau im «Rafz-Süd-Areal» muss die Leistung jetzt erhöht werden. Die neue, dritte Kesselanlage ist nötig, um alle Neubauten und Neuanschlüsse ab 2024 mit Wärme versorgen zu können. Momentan seien 101 Einfamilienhäuser, 47 Mehrfamilienhäuser mit total 487 Wohneinheiten sowie vier öffentliche Gebäude und zwölf gewerbliche Betriebe ans Fernwärmenetz angeschlossen. Der aktuelle Schnitzelverbrauch liegt bei rund 11’000Sm3 pro Jahr. Die Länge des bis dato verlegten Leitungstrassees liege beim «Netz-Nord» bei 4’200m und beim «Netz-Süd» bei 570m.
Neue Technik und erweiterte Leistungen
Das neue Kesselhaus soll als Direkt-Anbau zum bestehenden Kesselhaus erstellt werden. Die neue Kesselanlage der Firma Schmid AG, Eschlikon werde mit einer Leistung von 2.4 MW erstellt, inklusive neuem Feinstaubfilter der Firma Meisterfilter. Die Abgase werden in einem noch einzubauenden Stahlrohrkamin im bestehenden, alten Backsteinkamin geführt, heisst es weiter. Der neue Schnitzelkessel werde mit den neusten Technikstandarts ausgerüstet, wie Vorschubrostfeuerung mit Dennox Brennkammer, wassergekühlte Rostwangen, Unterrostentaschung, Abgasrückführung, automatische Entaschung, neueste Personal-Touch-Visio-Steuerung sowie einer adaptiven Kesselregelung.