Das neue Quartier in der Stahlgiesserei ist wie ein kleines Dorf, das wächst und sich laufend entwickelt. So sehen das auch die dort wohnhaften Lena Spörndli und Johannes Ott, die dem Lockruf der Einweihung eines neuen Lokals gefolgt sind: «Als Nachbar ist man gespannt, was hier eröffnet wird. Es wirkt sehr freundlich und inspirierend», fassen die beiden ihren ersten Eindruck zusammen. Hochstehende Jazzklänge von Saxofonist Maurice Storrer mit seinem Duopartner Leander Schöpfer am Kontrabass empfangen die zahlreich erschienenen Gäste, ehe Miriam Gehrke, Pfarrerin der Kirchgemeinde Zwingli das Wort ergreift. Sie lässt nochmals Revue passieren, wie dieses Projekt NACHBAR realisiert worden ist.
Dreijähriges Projekt zu Ende
Dabei hatte sich eine Projektgruppe gebildet, unter anderem mit Miriam Gehrke, Mitinitiantin Martina Tinner und Sozialdiakonin Nicole Russenberger. Die Leitung ist Tim Bucher zugetragen worden. Er half nicht nur die Finanzierung zu sichern, sondern mit frischen Ideen jugendlichen Touch einzubringen. Das Endresultat lässt sich schliesslich sehen, auch wenn noch ein paar Feinjustierungen gemacht werden müssen. Für den 27-jährigen Studenten ist es aber auch das Ende des Projekts. «Es hat viel Zeit in Anspruch genommen, umso mehr freut es mich, was daraus entstanden ist», blickt Tim Bucher dankbar auf die drei Jahre zurück.
Kirche im neuen Gewand
Die NACHBAR ist ein Begegnungsort für alle. Nebst einer herkömmlichen Cafébar sollen darin auch Spielanlässe, Kochveranstaltungen, Filmabende, Konzerte und weitere Kulturevents stattfinden. Jedoch sind keine Gottesdienste geplant. Mit dem Zuwachs einer modernen Kirche in einem urbanen und sich entwickelnden Quartier, soll der Stahlgiesserei ein Mehrwert geboten werden, bei dem alle Zugang erhalten. Auch jüngere Generationen sollen von diesem neuen Angebot profitieren können. Diese sind schon an der Eröffnung zugegen, wie auch Jeannette Mayer-Trapletti feststellt: «Ich bin überwältigt, dass auch viele Junge diesem Anlass beiwohnen.»Nachdem der Präsident des Verbands der evangelisch-reformierten Kirchgemeinden der Stadt Schaffhausen, Reto Dubach, eine kurze Dankesrede gehalten hat, wird die neue Gemeinde mit einer Tanzlektion für alle, geführt von Ilhan & Kira, als Stärkung Pinsen und Muffins sowie mit weiteren Jazzkompositionen unterhalten.