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Kanton
27.03.2023
28.03.2023 12:43 Uhr

Ablenkung im Strassenverkehr

Unfälle mit klassischen Fahrrädern haben 2022 gegenüber dem Vorjahr abgenommen. Bei den E-Bikes sieht die Statistik anders aus.
Unfälle mit klassischen Fahrrädern haben 2022 gegenüber dem Vorjahr abgenommen. Bei den E-Bikes sieht die Statistik anders aus. Bild: zVg. SHPOL
Die Schaffhauser Polizei präsentierte vergangene Woche die Verkehrsunfallstatistik 2022. Unaufmerksamkeit und Ablenkung bleiben die Hauptursachen.

Die Verkehrspolizei der  Schaffhauser Polizei stellte vergangene Woche die Verkehrsunfallstatistik des Jahres 2022 vor. Gegenüber dem Vorjahr ist in fast allen Bereichen eine Zunahme zu verzeichnen: auch wenn teilweise nur leicht. In der Statistik sind Verkehrsunfälle ersichtlich, die polizeilich erfasst wurden. Unfälle, die zwischen den beteiligten Parteien gütlich geregelt wurden, sind ausgeschlossen. Die Hauptursache bleibt der Faktor Mensch. 

Gefahr freitags am höchsten

Regierungsrätin Cornelia Stamm Hurter begann in der Begrüssung gleich mit der ersten statistischen Erkenntnis: «Die Wahrscheinlichkeit, dass Verkehrsteilnehmende im Kanton Schaffhausen in einen Unfall involviert werden können, ist jeweils freitags zwischen 14 und 15 Uhr am höchsten.» Weiter erklärte Cornelia Stamm Hurter, dass die Verkehrsunfallstatistik (VUSTA) ein wichtiges Werkzeug für die Verhinderung zukünftiger Unfälle sei. Beispielsweise können aus der Statistik auch Hinweise für allfällige bauliche Massnahmen oder für das richtige Platzieren von semistationären Geschwindigkeitsmessanlagen an Unfallschwerpunkten abgeleitet werden. 

Zunahme der registrierten Unfälle

Polizeikommandant Philipp Maier ging gleich auf die Zahlen ein: «Im vergangenen Jahr registrierten wir 612 Verkehrsunfälle auf den Schaffhauser Strassen. Dies sind zwölf mehr als im Vorjahr.» Die Hauptursachen für Verkehrsunfälle sind gemäss Philipp Maier auf den Faktor Mensch zurückzuführen: allgemeine Fahrfehler, Unaufmerksamkeit und Ablenkung. «Unfälle passieren nicht: Sie werden verursacht», gibt er an und verspricht: «Solange wir nicht null Verkehrsunfälle registrieren, machen wir auf den Strassen mit den Kontrollen weiter.» 

Der Chef der Verkehrspolizei, Hauptmann Martin Tanner, ging detaillierter auf die Statistik ein: Seine Schwerpunkte lagen allerdings bei den Zahlen rund um die Zweiräder. «Mit den neuen Fahrzeugen wie beispielsweise den E-Bikes sind die Verkehrsteilnehmenden mit einem Fortbewegungsmittel mit schmaler Silhouette und hoher Geschwindigkeit unterwegs.» In rund 40 Prozent der Unfälle bei Zweiradfahrenden seien die Verkehrsteilnehmenden ohne Helm unterwegs gewesen. Rückläufig hingegen sei die Zahl der Unfälle bei den herkömmlichen Fahrrädern. 

Zum Teil massive Verstösse

Bei den Geschwindigkeitsmessungen wurden zum Teil massive Überschreitungen durch die Polizei registriert. Innerorts wurden bei erlaubten 50 bei einem Fahrzeug 111 Stundenkilometer gemessen. Ausserorts sind in Gächlingen gar 182 Stundenkilometer registriert worden. Auch bei den Alkoholtests sind Kontrollen mit massiv zu hohen Werten erfasst worden. Der höchste relevante Blutalkoholwert bei einem Verkehrsunfall lag bei 2,55 Promille. 

Gabriella Coronelli, Schaffhausen24