Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) plant in Abstimmung mit Stadt und Kanton Schaffhausen, die A4 in der Stadt Schaff-hausen auszubauen. Das Projekt gehört zum Strategischen Entwicklungsprogramm (STEP) der Nationalstrassen, welches der Bundesrat im Februar zuhanden des Parlaments verabschiedete. Beim Projekt steht die Engpassbeseitigung auf der A4 in der Stadt im Zentrum. «Wenn man nichts macht, dann ist die Hauptschlagader Fäsenstaub dauerüberlastet», meint Jürg Röthlisberger, ASTRA-Direktor, an der Pressekonferenz am vergangenen Freitag. Und die Prognosen mit einem zunehmenden Indi-vidualverkehr fallen nicht besser aus. «Eine Zweckmässigkeitsstudie zeigte, dass eine Engpassbeseitigung vonnöten ist», ergänzt Michael Ritter, Gesamtprojektleiter beim ASTRA. Dank dem Projekt soll eine Engpassbeseitigung zwischen Schaffhausen-Süd und Herblingen erfolgen und der Verkehr, wenn möglich, über die Autobahn abgewickelt werden. «Wir wollen den Verkehr auf der Nationalstrasse», so Kantonsingenieur Dino Giuliani. Das Ausführungsprojekt ist in Erarbeitung, Ende Jahr wird es öffentlich aufgelegt. Bis dahin schreitet die Planung in Zusammenarbeit mit Stadt und Kanton voran. Der Bau würde frühestens 2030 beginnen. Kostenpunkt liegt bei 473 Millionen Franken (Stand 2016).
Temporeduktion als Nebenmassnahme
Die Engpassbeseitigung soll durch einen Ausbau der A4 auf 2 mal 2 Spuren zwischen Schaffhausen-Süd und Herblingen erfolgen. Das Herzstück des Projekts sei der Bau der zweiten Röhre des Fäsenstaubtunnels mit einem richtungsgetrennten Verkehr als Folge. Damit 2 mal 2 Spuren durchgehend realisiert werden können, braucht es eine doppelstöckige Nutzung der Galerie Schönenberg. Aufgrund der neuen Verkehrsführung würden bei Schaffhausen-Nord dafür drei Ein- und Ausfahrten wegfallen. Im Gegenzug gäbe es beim Mutzentäli einen neuen Anschluss.
Wenn Nationalstrassen ausgebaut werden, dann soll auch der Verkehr dahin gelenkt werden. Daher seien flankierende Massnahmen ein wichtiger Bestandteil des Projekts. In Kürze erklärt: Eine Temporeduktion wird eingeführt. So sollten unter anderem die Bachstrasse und die innere sowie äussere Fulachstrasse bis hin zum Kreisel Falkeneck zu einer Tempo-30-Zone werden. Die Temporeduktion auf der Bachstrasse wird bereits im Rahmen des Agglomerationsprogramms der 2. Generation umgesetzt. Alles in allem meint Dino Giuliani: «Das Stadtnetz wird wesentlich entlastet.» Die Belastung würde auf dem Niveau von heute gehalten werden, obwohl der Verkehr massiv zunehmen wird. Dank dem Projekt gäbe es Raum auf den untergeordneten Strassen in den Quartieren.
Anschlussaufhebung wird kritisiert
Zum Projekt äusserte die IG Fäsenstaub Bedenken. Die Aufhebung des Anschlusses Schaffhausen-Nord (Schönenberg) bringe gemäss Mitteilung Mehrverkehr für Schaffhausen. Die Etappe Schaffhausen-Nord bis Herblingen mit Anschlussverschiebung bringe weitere Nachteile und koste über 173 Millionen Steuerfranken, was das Projekt volkswirtschaftlich unrentabel mache.
Unter faesenstaubtunnel.ch sind genaue Informationen sowie Visualisierungen zum Projekt zu finden.