«Bock»: Wieso leben Sie in Schaffhausen?
Alexandra Lampater: Nach Schaffhausen kam ich nach mehreren beruflichen Stationen vor allem der Liebe wegen. Mein Mann erhielt ein Stellenangebot und für mich war ein Umzug mit meiner damaligen Stelle am Theater Winterthur gut vereinbar. Schaffhausen bedeutet für mich daher ein Ankommen nach einigen spannenden «Wanderjahren». Hier sind unsere Kinder geboren, hier ist jetzt unser Zuhause und hier werden wir wahrscheinlich bleiben.
Was bedeutet Ihnen Heimat?
Lampater: Das ist gar nicht so einfach zu beantworten, da der Begriff für mich nicht mehr mit Herkunft gleichzusetzen ist. Wahrscheinlich ist es mehr ein Gefühl der Zugehörigkeit, das sich zunehmend verstärkt. Dazu gehören die privaten Freundschaften, die netten Nachbarn, die Mundart sprechenden Kinder oder die Vertrautheit der Gerüche und Geräusche, wenn man am Morgen das Haus verlässt. Für mich ist Heimat daher nicht ein fester und unveräusserlicher Ort, sondern eher eine Verabredung mit meiner Familie, meiner Umgebung und damit natürlich auch mit Schaffhausen.
Was möchten Sie hier nicht missen?
Lampater: Nicht missen möchte ich in dieser neuen «Heimat», und da geht es mir wie vielen, den Rhein. Ich bin in einer Stadt aufgewachsen, in der das Wasser keine Rolle spielt, beziehungsweise keinerlei Attraktivität hat. Das ist hier schon sehr besonders: Man kann schwimmen, Boot oder Fahrrad fahren, spazieren gehen und den eigenen Gedanken nachhängen. Für mich ist das auch nach vielen Jahren nicht selbstverständlich. Als ich mit Mitte Zwanzig fast wöchentlich zwischen Heidelberg und St. Gallen pendelte, fuhr ich häufig durch Schaffhausen und dachte mir, dass hier wirklich glückliche Menschen leben müssen, so schön, wie es hier sei. Und heute erinnere ich mich oft daran, wenn ich den Rhein sehe, und freue mich darüber, dass ich letztlich in Schaffhausen gelandet bin.
Was ist Ihre liebste Freizeitbeschäftigung und weshalb?
Lampater: Auf all diesen Wegen fand und findet sich meist ein Buch in meiner Tasche. Lesen ist und bleibt doch eine meiner Lieblingsbeschäftigungen. Umso schöner ist es, dass mich die Begeisterung für Literatur nun schon so lange begleitet. Sei es im Studium, später dann immer wieder und auf verschiedene Art und Weise im Berufsleben oder auch ganz privat gemütlich im Liegestuhl im «heimischen» Garten.