Die KSD (Kanton und Stadt Schaffhausen Datenverarbeitung) ist das Informatikunternehmen von Kanton und Stadt Schaffhausen. Am bevorstehenden Abstimmungssonntag entscheidet die Schaffhauser Stimmbevölkerung darüber, ob die IT-Organisation in eine kantonale, unselbständige Anstalt des öffentlichen Rechts umgewandelt wird. Das bedeutet konkret, dass die KSD, die bisher von Stadt und Kanton gemeinsam geführt wird, in das Alleineigentum des Kantons übergehen würde. Für den städtischen Anteil von 45 Prozent an der Finanzierung der KSD ist vom Kanton ein Betrag von 2,6 Millionen Franken an die Stadt Schaffhausen zu entrichten. Mit dem Wechsel der Rechtsform soll zudem ein Namenswechsel einhergehen. Neu würde die KSD unter dem Namen «Informatik Schaffhausen» (ITSH) auftreten.
Innovativer agieren
Der Ursprung dieser Entflechtung liegt schon Jahre zurück. 2008 führte eine Evaluation zur Erkenntnis, dass die Überführung in eine unselbständige Anstalt des öffentlichen Rechts die zweckmässigste Organisationsform darstellt. Die Begründung: Die KSD könne ihre Struktur beibehalten, sei handlungs- und wettbewerbsfähig, bleibe als Servicedienst aber trotzdem Teil der kantonalen Verwaltung.
Eine unselbständige Anstalt bietet die Vorteile einer Auslagerung aus der Kernverwaltung sowie die Trennung zwischen politischer und betrieblicher Einflussnahme, Flexibilität und unternehmerischen Handlungsfreiraum samt entsprechender Eigenverantwortung. Die KSD könnte sich neu an der Privatwirtschaft und anderen IT-Unternehmen orientieren, was es ermöglicht, innovative und agile Lösungen zu implementieren.
Die richtige Rechtsform?
Der Kantonsrat hat dem vorliegenden Gesetz über die Informatik Schaffhausen mit 41 Ja- zu sechs Nein-Stimmen sowie fünf Enthaltungen deutlich zugestimmt. In Frage gestellt wurde insbesondere, ob mit der Ausgestaltung der Organisation als unselbständige Anstalt des kantonalen öffentlichen Rechts die richtige Rechtsform gewählt wurde. Viele Schaffhauserinnen und Schaffhauser würden den laufenden Ausbau der öffentlichen Hand zunehmend mit Skepsis beurteilen, unter anderem da das Gewerbe von öffentlich-rechtlichen Anstalten verdrängt werde. Zudem würde sich die Stadt als KSD-Mitgründerin aus der Verantwortung ziehen und obendrauf noch 2,6 Millionen Franken abkassieren. Pentti Aellig, SVP-Kantonsrat und Nina Schärrer, Vorstandsmitglied der kantonalen FDP, nehmen Stellung.