Die neueste Sonderausstellung «Ziegler Keramik – begehrte Schaffhauser Tonwaren 1828-1973» im Museum zu Allerheiligen widmet sich einem weiteren Kapitel der Schaffhauser Industriegeschichte. «Es erwartet Sie ein Feuerwerk an Formen und Farben. Es ist eine unglaublich sinnliche Ausstellung», eröffnet Museumsdirektorin Katharina Epprecht enthusiastisch die Pressekonferenz zur Ausstellungseröffnung vergangenen Mittwoch. «Schaffhauser Geschichte ist Industriegeschichte und Industriegeschichte ist auch Schweizer Geschichte», ergänzt Daniel Grütter, Kurator der Ausstellung.
Über Kantonsgrenzen hinaus bekannt
Im Jahr 1828 wurde die Tonwarenfabrik Ziegler gegründet. Der Winterthurer Jakob Ziegler pachtete die städtische Ziegelhütte im Mühlenen-Quartier. Er widmete sich bald nicht nur der vereinbarten Produktion von Ziegeleiwaren, sondern vor allem keramischen Artikeln wie Sanitärkeramik, Gebrauchsgeschirr und vielem mehr. Das Geschäft florierte, weshalb im Jahr 1831 nach Flurlingen expandiert wurde.
Die Tonwarenfabrik blieb bis 1973 in Familienbesitz und produzierte qualitativ hochstehende Keramiken, die sich über die Kantonsgrenzen hinaus einer grossen Beliebtheit erfreuten. Gegen Ende ihres Bestehens setzte die Tonwarenfabrik vor allem auf die Produktion von Kunstkeramik, unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Künstler und Keramiker Gustav Spörri. Das grosse Warensortiment der Tonwarenfabrik veranschaulicht beispielhaft die formalen und technologischen Entwicklungen innerhalb der Schweizer und internationalen Tonwarenproduktion, was nun in der Sonderausstellung zur Geltung kommt.