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Kultur
13.02.2023

Wie wäre es mit einem Kind?

Rund 60 Mal führte das Duo Nora Vonder Mühll und Stefan Colombo das Theater «Knapp e Familie» im In- und Ausland auf.
Rund 60 Mal führte das Duo Nora Vonder Mühll und Stefan Colombo das Theater «Knapp e Familie» im In- und Ausland auf. Bild: zVg./Niklaus Spoerri
Kind oder kein Kind – das ist hier die Frage. Stellen tut sich diese das Theater Sgaramusch in seinem Stück «Knapp e Familie». Seit 2017 ist das Ensemble damit unterwegs. Demnächst ziehen sie jedoch den Schlussstrich. Am Sonntagnachmittag, 19. Februar, findet die Dernière im Haberhaus Schaffhausen statt.

Das Elternwerden bringt so manche Veränderung mit sich. Ein Dasein mit oder ohne Kind soll dementsprechend gut überlegt sein. Welche Auswirkungen hat der Nachwuchs auf das Leben eines Paares? Wie verändert sich die Situation erneut, sobald das Kind erst sprechen lernt oder das Teenager-Alter erreicht. Das Theater Sgaramusch widmet sich diesen Fragen in dem Stück «Knapp e Familie».

Auf Nimmerwiedersehen

Nora Vonder Mühll und Stefan Colombo sind seit nun mehr als 25 Jahren die Leitenden des Theaters Sgaramusch. Gemeinsam verkörpern sie in «Knapp e Familie» die Hauptcharaktere. Ansonsten holen sie sich nur das Publikum gelegentlich auf die Bühne zur Unterstützung. Seit 2017 sind sie mit dem Stück unterwegs. Am Sonntag, 19. Februar, heisst es nun Abschiednehmen. Zum letzten Mal philosophieren die beiden Schauspielenden rund ums Thema Familienplanung zusammen auf der Bühne. Zuvor haben sie dies bereits an rund 60 Aufführungen in verschiedenen Theatern in der Schweiz und im Ausland getan. Die Dernière findet um 14 Uhr im Haberhaus Schaffhausen statt.

Aller Abschied ist schwer

«Der kommende Sonntagnachmittag wird hart werden», so Stefan Colombo. «Wir haben das Stück sehr gerne gespielt. In letzter Zeit wurde aber vermehrt nur noch nach unseren neusten Projekten gefragt. Nach und nach geraten ältere Werke in Vergessenheit und es muss Platz für Neues gemacht werden.» Besonders anspruchsvoll für die beiden Darstellenden seien die vielen Ortswechsel und Zeitsprünge, welche in «Knapp e Familie» vorkommen, gewesen. Besonders schön wiederum die lautstarken Reaktionen der Besucher und Besucherinnen. Vor allem bei jüngeren Gästen habe das Theater den ein oder anderen Gedankengang ausgelöst. Kinder erhielten bei der Vorstellung Einblick in ihnen sonst vorbehaltene Elterngespräche. Bei kritischen Äusserungen gegenüber Kindern kam es zum Beispiel immer wieder zu Einrufen wie «Du warst doch auch mal ein Kind!»

Entwicklung abgeschlossen

Auch für die Regisseurin des Theaters, Carol Blanc, wird das näher rückende Ableben des Stückes nicht einfach. «Eine Theaterproduktion wird während ihrer Laufzeit stetig entwickelt und verfeinert.» Das sei auf Rückmeldungen der Zuschauer und Zuschauerinnen zurückzuführen oder auf Einlagen, welche während der Proben für gut empfunden wurden, aber vor Live-Publikum schlichtweg nicht funktionieren. «Dieser Prozess ist nun für <Knapp e Familie> abgeschlossen. Das ist klar ein bisschen schade», erzählt Carol Blanc. Trotzdem geht es für das Theater Sgaramusch weiter. Am 8. September feiert es die Premiere seines neu geprobten Werkes. Über die Namensgebung dessen seien sich die Beteiligten noch uneinig. Deshalb bleibe dieser noch geheim. Der letzte Vorhang fällt und geht dennoch schon bald wieder auf.

Weitere Informationen zum Theater Sgaramusch und dem Ticketverkauf sind unter sgaramusch.ch erhältlich.

Das Theaterstück sorgte vor allem bei jüngeren Gästen für lautstarke Reaktionen. Gelegentlich halfen diese auch auf der Bühne aus. Bild: zVg./Niklaus Spoerri
Adina Martinelli, Schaffhausen 24