Nadia Perujo lebt mit ihrer sechsjährigen Tochter in Schaffhausen und arbeitet als Personal Assistant für ein internationales Unternehmen. In ihrer Freizeit baut sie Kindermöbel.
«Bock»: Was bedeutet Ihnen Heimat?
Nadia Perujo: Als Kind spanischer Immigranten war ich weder hier noch in Spanien «zu Hause». An beiden Orten war ich lange «die Ausländerin». Heute ist Heimat für mich da, wo meine Familie ist – primär in Schaffhausen.
Wieso leben Sie in Schaffhausen?
Perujo: Mein Vater ist 1968 nach Schaffhausen ausgewandert. Meine Mutter ging stattdessen nach Strasbourg und Paris. Beide hatten an diesen Orten bereits Verwandte. So war es für sie einfach, Freunde und Arbeit zu finden. Ein paar Jahre später und nach ihrer Heirat in Spanien, wollten sie erst einmal nur für ein paar Jahre nach Schaffhausen. Mittlerweile leben sie seit 50 Jahren hier und ich konnte und kann mir nicht vorstellen, Schaffhausen beziehungsweise meine Familie jemals zu verlassen.
Üben Sie als Personal Assistant Ihren Traumberuf aus?
Perujo: Als ich in einem internationalen Unternehmen in Schaffhausen als Quereinsteigerin tätig werden durfte, war ich erst etwas unsicher, ob dies tatsächlich das Richtige für mich ist. Heute kann ich sagen, dass diese Herausforderung das Beste für meine persönliche wie auch berufliche Entwicklung war. Mein Vorgesetzter und das Unternehmen haben viel dazu beigetragen, mein Selbstbewusstsein zu stärken. Sie haben mir gezeigt, mutig zu sein und für meine Werte einzustehen und Rückschläge als Gelegenheit zu sehen. In diesem Sinne – ja.
Was ist Ihre liebste Freizeitbeschäftigung und weshalb?
Perujo: Am allerliebsten verbringe ich Zeit mit meiner Tochter. Daneben verbringe ich meine Freizeit mit dem Kreieren und Bauen von Kindermöbeln. Es hat etwas Meditatives, meine Ideen auf Papier zu bringen und diese Skizzen in meiner Werkstattumzusetzen. Bei jedem Möbelstück realisiere ich, dass ich alles schaffen kann, wenn ich fest an meine Ideen und mich glaube.
Welcher Ort ist in der Region Ihr Lieblingsort und warum?
Perujo: Im Sommer liebe ich es, am oder im Wasser zu sein. Meine Tochter und ich sind absolute Wasserratten. Am liebsten würde ich nur im Rhein baden, aber meine Tochter findet die KSS viel cooler als die Rhybadi. Also wechseln wir ab.
Was bedeutet für Sie Familie?
Perujo: Familie war und ist die grösste Stütze in meinem Leben. Ich kann von Glück sprechen, leben meine Eltern und mein Bruder in Schaffhausen. Sie geben mir Liebe, Kraft und Zuspruch. Die Geburt meiner Tochter hat uns noch näher zusammengebracht. Mittlerweile sind wir ein eingespieltes Team. (gco.)