Hatte während der Pandemiejahre das rote Wort auf der Homepage des Museums zu Allerheiligen allzu oft «abgesagt» gelautet, so leuchtete einem letzte Woche das Wort «ausgebucht» rot entgegen – es ging um vier Taschenlampenführungen «Nachts im Museum» für Kinder von sechs bis acht Jahren sowie von acht bis elf Jahren. Vermutlich hätte man diese Führungen noch einige Male öfters durchführen können, doch irgendwie leben diese ja auch vom Hauch des Exklusiven, des Nicht-Allnächtlichen.
Das Museum hat in den letzten Jahren seine Aktivitäten für Kinder, Familien und auch Schulklassen laufend ausgebaut, und die beiden Museumspädagoginnen Maya Demmerle und Vera Tramer dürfen zweifellos stolz auf das Erreichte sein – ohne aber auf den Lorbeeren ausruhen zu können, denn es stehen ja immer wieder neue Anlässe bevor. Bereits vormerken sollte man sich den Familientag vom ersten Sonntag im Juli, der diesmal unter dem Motto «Römer» stehen wird.
Zwei Kunst-Sonderausstellungen
Aktuell zeigt das Museum zwei Sonderausstellungen, die einen Besuch lohnen und die sich in gewisser Weise ergänzen. Die traditionelle «Ernte» liefert noch bis zum 26. Februar einen Einblick in das aktuelle Kunstschaffen der Region und zeigt je ein Werk von 21 bekannten Künstlerinnen wie Maya Bringolf, Sandra Fehr-Rüegg oder Nadja Kirschgarten sowie Künstlern wie Kurt Bruckner, Fabian Stamm oder Beat Wolf – und natürlich den preisgekrönten Koffer von Veronika Dierauer. Am Sonntag, 5. Februar, führt Kuratorin Isabelle Köpfli einen Artist-Talk mit acht Künstlern durch.
Noch bis zum 16. März dauert die Ausstellung «Ohne Titel», die junge Malerei aus Süddeutschland und der Deutschschweiz präsentiert und vom Museum zu Allerheiligen und dem Kunstmuseum Singen durchgeführt wird. Sie baut wie die Museumsnacht und die Erzählzeit eine kulturelle Brücke zur deutschen Nachbarschaft. Am Samstag, 28. Januar, findet eine Führung durch beide Ausstellungen statt, um 11 Uhr im Museum zu Allerheiligen und um 13.30 Uhr im Kunstmuseum Singen.
Ziegler-Keramik und Moche-Kultur
Zwar spielt die Kunst im Museum zu Allerheiligen eine wichtige Rolle, dieses Jahr mit Ausstellungen des Manorpreisträgers Reto Müller (ab 25. Mai), Doppio V mit Andrea Ehrat und Dorian Sari (ab 17. Juni) und dem Kunstverein-Jubiläum (ab 25. November), doch die eigentliche Stärke des Museums liegt in seiner Mehrspartigkeit. Deshalb darf man auch sehr gespannt sein auf die Ausstellung «Ziegler-Keramik. Begehrte Schaffhauser Tonwaren 1828-1973» (Vernissage 24. Februar) und «Moche. 1000 Jahre vor den Inka» (ab 30. September).
Keltenoppidum Altenburg
Der Museumsverein Schaffhausen lädt auf Donnerstag, 9. Februar, um 18.30 Uhr zu seinem nächsten Vortrag ein: Das Keltenoppidum Altenburg-Rheinau war in vorrömischer Zeit, das heisst von etwa 130 bis 50 vor Christus, eine Handelsstadt von europäischem Rang, ebenso bedeutend wie später Schaffhausen. Eine mehrjährige Forschungsgrabung soll vertieften Aufschluss darüber liefern. Thimo J. Brestel, einer der führenden Keltenspezialisten der Gegenwart, berichtet über die letztes Jahr durchgeführte erste Grabung.