«Bock»: Wieso leben Sie in der Region Schaffhausen?
Peter Bösch: Als junger Forstmann trat ich eine Stelle bei der Forst und Güterverwaltung Schaffhausen (heute Grün Schaffhausen) an. Arbeiten in den städtischen Reben haben in mir eine Leidenschaft ausgelöst.
Was schätzen Sie an der Region am meisten?
Bösch: Die Region ist sehr übersichtlich. Der Kanton ist sehr klein und man kennt einander. Es spielt keine Rolle, ob man im Unterklettgau oder im Reiat wohnt, man kennt sich einfach. In meiner „alten“ Heimat im Oberaargau ist heute alles verbaut und die Gemeinden sind in sich hineingewachsen. Hier in Schaffhausen ist noch eine gewisse Weite zu spüren und jede Gemeinde ist für sich.j
Üben Sie als Winzer und Koch Ihren Traumberuf aus?
Bösch: Definitiv. Mit gezielten, verschiedenen Weiterbildungen im Weinbauzentrum Wädenswil ZHAW konnte ich mein Wissen im Weinbau vertiefen und in die Praxis umsetzen.
Das Kochen war für mich anfänglich nur Hobby. Mit unserem Hausbau im 2003 planten wir bewusst einen Degustations- und Gesellschaftsraum, unsere «Blauburgunder Taverne». Praktika in Grossküchen und Hotellerie-Betrieben haben mich dafür sattelfest gemacht, für grössere Gruppen zu kochen, mit regionalen Produkten zu arbeiten und Gerichte zu kreieren. Wie zum Beispiel unser hauseigenes Käsefondue mit unserem Müller-Thurgau drin.
Was bedeutet Ihnen Familie?
Bösch: Der Familienstellenwert hat bei mir gerade in der Pandemie allgemein zugenommen. Für mich ist Familie, wenn alle am gleichen Strick ziehen und füreinander da sind. In guten wie in schlechten Zeiten. Mein Sohn hat Anfang Jahr geheiratet und wir durften eine liebe Schwiegertochter in unsere Familie aufnehmen. Mit der Geburt der ersten Enkelin im Sommer ist unsere Familie sehr glücklich.