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Wirtschaft
19.12.2022

Der Gute-Laune-Mann in der Werkstatt

Zu den Tätigkeiten von Tobias Schlagenhauf gehört unter anderem das Kabelschneiden. Um sechs Uhr morgens steht er jeweils in der Werkstatt.
Zu den Tätigkeiten von Tobias Schlagenhauf gehört unter anderem das Kabelschneiden. Um sechs Uhr morgens steht er jeweils in der Werkstatt. Bild: Lara Gansser, Schaffhausen24
Von der altra zur Phoenix Mecano – Tobias Schlagenhauf ergänzt seit August das Montageteam des Technologieunternehmens. Dass er 20 Jahre Erfahrung in der Branche mitbringt, sei neben seiner aufgestellten Art eine grosse Bereicherung für das Team.

Die Stimmung in der Werkstatt ist angenehm, es riecht nach Kühlmittel, Bohrern und Schmierfett. Hier wird fleissig gearbeitet: Einige Betriebsmechaniker tauschen sich ausgiebig über die laufenden Aufträge aus, andere halten einen kurzen Schwatz an der Kaffeemaschine. Einer der 150 Angestellten bei Phoenix Mecano ist Tobias Schlagenhauf. Nach 20 Jahren Montage bei der altra schaffhausen fand er per 1. August einen Inklusionsarbeitsplatz in der Werkstatt in Stein am Rhein. «Wir merken keinen Unterschied zu anderen Mitarbeitenden», so Geschäftsleiter Michael Jahn und führt aus: «Tobias kam mit jahrelanger Erfahrung auf dem Beruf zu uns und war sich das Arbeiten gewohnt.»  

Gemeinsam geht es besser: Vom ersten Tag an fühlte sich Tobias Schlagenhauf in seinem Team bei Phoenix Mecano gut aufgenommen. Bild: Lara Gansser, Schaffhausen24

Eine grosse Bereicherung 

Jeden Morgen um 6 Uhr beginnt Tobias Schlagenhauf mit der Arbeit, den ersten Spaziergang mit seinem Hund hat der Steiner dann meist bereits erledigt. «In acht Minuten bin ich von zuhause bei der Arbeit, das ist sehr praktisch.» Kabel binden, Teile lackfrei fräsen oder Gewinde schneiden – das Aufgabengebiet von Tobias Schlagenhauf ist vielfältig. 

Der 48-Jährige fühlt sich sehr wohl an seinem neuen Arbeitsplatz. So habe er auch die Erhöhung der Wochenarbeitszeit von 37 Stunden bei der altra auf 41 Stunden bei Phoenix Mecano gut hingenommen. «Tobias ist sowieso immer aufgestellt, ich habe ihn noch nie unmotiviert erlebt», sagt Michael Jahn. «Er ist unser Gute-Laune-Mann – eine grosse Bereicherung für das ganze Team.»

Offen sein für das Thema

Dass man mit der Schaffung von Inklusionsarbeitsplätzen einen Beitrag gegen den Fachkräftemangel leisten kann, dem stimmt Michael Jahn zu. Schlussendlich gehe es in der Industriebranche darum, die Aufträge zu erledigen – ob bei der altra oder im ersten Arbeitsmarkt. «Wir hatten über längere Zeit ein bis zwei Leute in der Werkstatt angestellt, die mehr Betreuung benötigten und bilden aktuell 19 Lernende aus», erzählt der Geschäftsführer weiter. «Daher waren wir sofort offen für das Thema Inklusionsarbeitsplatz.» Die enge Begleitung im Betrieb sowie den monatlichen Austausch mit dem Job-Coach der altra schätzen alle Beteiligten sehr. «Bis anhin gab es aber noch nichts zu beanstanden. Tobias hat sich super integriert.» Als wichtigen Teil des Bewerbungsprozesses sieht Michael Jahn die Schnuppertage. «Man merkt schnell, ob jemand ins Team passt oder nicht. Und in unserem Fall hat es gleich gepasst.» 

Auf die Frage, inwiefern er sich persönlich weiterentwickelt habe, antwortet Tobias Schlagenhauf: «Es fällt mir leichter, mit den verschiedensten Leuten ins Gespräch zu kommen. Im ersten Arbeitsmarkt tätig zu sein, hat sicher einen positiven Einfluss auf mein Selbstvertrauen.» Der motivierte Mitarbeiter freut sich bereits auf die nächsten, auch anspruchsvolleren Aufgaben bei Phoenix Mecano.

Lara Gansser, Schaffhausen24