Am 15. Mai, dem internationalen Museumstag 2022, nahmen nicht weniger als 15 Museen aus dem Regionalen Naturpark Schaffhausen teil. Sie wurden von 723 Personen besucht, wie Anna Geiger, Leiterin Bildung und Kultur, in ihrer kurzen Rückschau bilanzierte. Ebenso wichtig wie dieses statistisch nachweisbare Interesse war die generelle öffentliche Wahrnehmung dieser ersten gemeinsamen Aktion. Dazu trugen 5500 Flyer, Plakate und Inserate sowie Berichte in Medien und auf Social Media bei.
Nächster Museumstag in Planung
Dank zahlreicher Rückmeldungen kann der nächste gemeinsame Museumsauftritt 2024 noch effektiver durchgeführt werden. Natürlich bleibt es jedem einzelnen Museum vorbehalten, von sich aus am nächsten Internationalen Museumstag am 21. Mai 2023 teilzunehmen. Der Regionale Naturpark Schaffhausen hingegen wird sich eine Woche später – am Pfingstwochenende – auf die traditionellen Tage der offenen Ateliers konzentrieren.
Hauptaugenmerkt auf Familien
Bei seinem Streifzug durch die Highlights des Museumsjahres wies Andreas Schiendorfer, Präsident des Museumsvereins, auf die Eröffnung der neuen Dauerausstellung im Ortsmuseum Hallau und die der Oberen Stube in Stein am Rhein hin. Bemerkenswert sind die aktuellen Planungen in Neunkirch (Oberhof, Stellwerkmuseum) und Beringen (Museumplus). Auf politischer Ebene diskutiert wird die Zukunft des Zeughausareals und die Gründung eines Ortsmuseums in Neuhausen.
Das Hauptaugenmerk des Treffens galt dem Thema Kinder und Familien im Museum. In einem ausgezeichneten, motivierenden Impulsreferat zeigte Carmen Aliesch auf, was alles im Kanton Thurgau im Rahmen des Projekts «Museum für Kinder» ausgearbeitet worden ist und wie sie es im Schaudepot St. Katharinental konkret umsetzt.
Dabei geht es darum, den Kindern das Eintauchen in eine andere Welt zu ermöglichen, sie aktiv eine Aufgabe erfüllen zu lassen, weniger Wissen als vielmehr Aha-Erlebnisse zu vermitteln, Vergleiche mit der kindlichen Lebenswelt herzustellen und dabei möglichst alle Sinne einzubeziehen.
Anregende Workshoprunde
In einer angeregten, zwangsläufig zu kurzen Workshoprunde erzählten die Museumsvertreter, was sie bereits für Kinder und Familien tun. Dabei sind die Angebote des Handwerkermuseums Gattersagi Buchberg (Holzbearbeitung) und des Pflug- und Schmiedemuseums Guntmadingen (Nägel schmieden, Münzen prägen) naheliegender als jenes eines interdisziplinären Ortsmuseums. Da das Netzwerk der regionalen Museen immer besser funktioniert, kann man sich künftig aber bei der Entwicklung neuer Ideen nicht allein an den Kompetenzen des Vorstands orientieren, sondern an den vielfältigen Möglichkeiten, welche das Museum bietet. Der Naturpark wird eine Expertenliste von Personen zusammenstellen, die bereit sind, anderen Museen behilflich zu sein. Fortsetzung und Umsetzung folgen – man darf sich darauf freuen.