Ein grossflächiger und langanhaltender Stromausfall, Hochwasser oder ein Erdbeben, das sind alles Szenarien, welche die Kommunikation sowie auch die Sicherheit der Bevölkerung gefährden könnten.
Im Rahmen einer Kantonalen Übung wurden am vergangenen Samstagvormittag insgesamt 41 Notfalltreffpunkte (NTP) testweise in Betrieb genommen und für einen Ernstfall getestet. «Die 41 Notfalltreffpunkte sind Anlaufstellen für die Bevölkerung während einer Notsituation – ein sogenannter Point of contact», erklärt Matthias Bänziger, Leiter der Kantonalen Führungsorganisation KFO des Amts für Bevölkerungsschutz und Armee.
In jeder Gemeinde des Kantons Schaffhausen muss es mindestens einen NTP geben, an welchem in einer Ernstlage die Bevölkerung über die aktuelle Situation informiert und bei Notfällen weitergeholfen werden kann. Meistens sind die NTP bei einer Mehrzweckhalle oder einem Schulhaus stationiert – die Voraussetzungen dafür waren: Eine teilweise Überdachung des Standorts, erdbebensicher sein und ein vorhandenes Strom- und Wassernetz haben.
Treffpunkt in unmittelbarer Nähe
Sobald die Sicherheit der Bevölkerung aufgrund einer Notsituation gefährdet wird, die Kommunikation zusammenbricht oder evakuiert werden muss, sollen die Bewohnerinnen und Bewohner umgehend zu dem naheliegendsten NTP in ihrer Gemeinde gehen, welcher nicht weiter als 15 Gehminuten entfernt sein darf. Diese NTP werden innerhalb von einer Stunde nach der Alarmierung von mindestens zwei geschulten Personen in Betrieb genommen und anschliessend für die hilfsbedürftige Bevölkerung betreut. «Mit einem Polycom-Funkgerät können die Betreuerinnen und Betreuer trotz eines Stromunterbruchs weiterhin noch mit aussenstehenden Personen kommunizieren, auch wenn das normale Netzwerk nicht mehr funktioniert», ergänzt Matthias Bänziger. «Daher kann allenfalls auch die Sanität oder eine andere Hilfskraft bei einem Vorfall informiert werden und zur Hilfe kommen.» So ist jeder NTP mit einem Funkgerät und einer Kiste – bestückt mit einem Megafon, einer Apotheke, einem DAB-Radio, einem Notstromaggregat und weiteren Materialien – ausgestattet.
Kontaktaufnahme mit der Bevölkerung
Auf die Frage, wie die Bevölkerung bei einer solchen Notsituation am besten und vor allem rechtzeitig informiert wird, erklärt Matthias Bänziger: «Es gibt verschiedene Optionen, wie wir die Bevölkerung auf eine Gefährdung aufmerksam machen können: mit Sirenen, einer Meldung im Radio oder einer Push-Benachrichtigung auf dem Smartphone durch die Alertswiss-App.» Dies sind alles unterschiedliche Möglichkeiten, um auf eine mögliche Notlage aufmerksam zu machen, damit die Bewohnerinnen und Bewohner des Kantons Schaffhausen richtig und vor allem rechtzeitig darauf reagieren können.