Im Rahmen der internationalen Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen» führen die beiden Schaffhauser Clubs Soroptimist Club Schaffhausen und Zonta Club Schaffhausen wieder gemeinsam eine Aktion durch. Mit ihrer diesjährigen Aktion «Stopp Feminizid» möchten die Clubs ein Zeichen der Solidarität mit den in der Schweiz getöteten und von Gewalt betroffenen Frauen setzen. In der Schweiz wird jede zweite Woche eine Frau getötet, weil sie eine Frau ist. Vergangenes Jahr verloren allein in der Schweiz 20 Frauen im Kontext häuslicher Gewalt ihr Leben.
Orange Days Aktion 2022 in Schaffhausen
Am Donnerstag, 24. November, findet im Rahmen der internationalen Kampagne in Schaffhausen ein Umzug mit orangen Lampions mit Start bei der Kirche St. Johann durch die Altstadt zum Fronwagplatz statt. Der Umzug wird vom Chor «salto corale» begleitet. Anschliessend werden orange Schuhe, welche für die getöteten Frauen stehen, in einer Installation aufgestellt und eine Mahnwache abgehalten. Auf die orange Beleuchtung eines öffentlichen Gebäudes wird in diesem Jahr aufgrund der Energiemangellage verzichtet.
Feminiziden gehen häufig eine Reihe von Gewalterfahrungen, wie Stalking, Eifersucht, kontrollierendes Verhalten, Belästigung und häuslicher Gewalt voraus. Feminizide sind die Spitze des Eisbergs, die Spitze der strukturellen Gewalt an Frauen.
Mit der Aktion setzen sich die Clubs gemeinsam gegen Feminizide und für eine gewaltfreie Gesellschaft ein. Damit dieses Ziel möglichst rasch erreicht wird, stellen die Clubs folgende Forderungen:
- Sie fordern die gesellschaftliche und politische Gleichstellung der Geschlechter.
- Es brauche dringend eine gesamtschweizerische Strategie gegen häusliche Gewalt und Gewalt an Frauen.
- Sie fordern traumainformierte Betreuung und Berücksichtigung in Gerichtsprozessen von Betroffenen von versuchten Feminiziden.
- Es brauche eine gesamtschweizerische Statistik über (versuchte) Feminizide und die Hintergründe und Motive der Tat.
- Sie fordern Präventionskonzepte für alle Schulstufen.
- Sie fordern Bildungsarbeit in allen gesellschaftlichen Bereichen, welche Männlichkeitsvorstellungen und Geschlechterrollen von Anfang an kritisch hinterfragen.
- Es benötige Prävalenzstudien zu geschlechtsspezifischer Gewalt.