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Kultur
26.09.2022

Zwischen Himmel und Erde

Die «Schaffhausen Klassik»-Konzertreihe des Musik-Collegiums Schaffhausen eröffnete vergangenen Freitag die Saison.
Die «Schaffhausen Klassik»-Konzertreihe des Musik-Collegiums Schaffhausen eröffnete vergangenen Freitag die Saison. Bild: zVg.
Das Musik-Collegium Schaffhausen (MCS) startete vergangenen Freitag mit dem ersten Konzert in die neue Saison. Das neu gegründete Sinfonische Orchester Schweiz bot den Zuhörenden in der Kirche St. Johann in Schaffhausen mit «DREAMS» ein verträumtes Programm

Mit dem Eröffnungskonzert «DREAMS» (englisch für Träume) begann vergangenen Freitag die neue Saison der «Schaffhausen Klassik»-Konzertreihe des Musik-Collegiums Schaffhausen MCS. Das Motto, «Zwischen Himmel und Erde», leitet sich aus den verschiedenen Untertiteln der einzelnen Konzerte ab. Ikarus, Sternenklang, Dreams und weitere himmlische Höhenflüge lassen die Konzerte zu einem musikalischen Ganzen verschmelzen. Eine Mischung zwischen himmlisch schöner und gleichzeitig geerdeter Musik. «Mit dem diesjährigen Motto haben wir einen sehr offenen Titel gewählt und versucht, einen Spannungsbogen vom ersten bis zum letzten Konzert zu schaffen», verrät Annedore Neufeld, die künstlerische Leiterin der «Schaffhausen Klassik»-Reihe.

Unterstützung für junge Musizierende

Das Eröffnungskonzert gestaltete das neu gegründete Sinfonische Orchester Schweiz (SOS) und versetzte die Zuhörenden mit einem inspirierenden Programm ins Träumen. «Das Sinfonische Orchester Schweiz ist ein ambitioniertes und professionelles Orchester junger Musikerinnen und Musiker in der Schweiz», erzählt der Präsident des Musik-Collegiums Schaffhausen Christian Amsler. Die Abkürzung des Orchesters, SOS, laute nicht grundlos so. Die Corona-Pandemie habe vor Augen geführt, mit welchen Schwierigkeiten gerade junge Musikschaffende mit dem Berufsziel Orchestermusikerin beziehungsweise Orchestermusiker zu kämpfen haben. Durch das Absagen von Probespielen sei das Sammeln von Erfahrungen an Orchesterpulten rarer geworden. Das SOS biete jungen Menschen mit einem Musikhochschulabschluss die Gelegenheit, ihr Talent direkt in die Praxis umzusetzen. «Das MCS wollte mit diesem Orchester ein spezielles Ausrufezeichen zur Unterstützung dieser jungen Musikerinnen und Musiker setzen». 

Lange Vorbereitungszeit

Die Vorbereitungen für die beliebte «Schaffhausen Klassik»-Reihe beginnen mindestens 15 Monate vor dem Start mit der Anfertigung von Konzertskizzen. «Vor der eigentlichen Planung überlege ich mir, was inhaltlich schön wäre», verrät Annedore Neufeld. Es folgen Kontaktaufnahmen mit Orchestern, Interpreten und Solistinnen und Solisten, um unter anderem die zeitlichen Kapazitäten herauszufinden. Hinter den Konzertskizzen stecken viele Arbeitsstunden, welche die Dirigentin mit Koordinieren, Telefonieren und Abklären verbringe. Spätestens im Januar müsse dann die genaue Planung abgeschlossen sein. «Es ist ein riesiges Mosaik, bis am Ende die Saisonbroschüre in Druck gegeben werden kann». In der diesjährigen Saison schwinge auch ein Friedensgedanke mit. «So sind beispielsweise im Eröffnungskonzert Menschen aus über 20 verschiedenen Ländern im Orchester vereint. Denn Musik verbindet, schafft Frieden und Freiheit», so die Dirigentin weiter. Für den Vorstand des MCS sei es von grosser Wichtigkeit, dass der künstlerischen Leitung viel Freiheit gelassen werde. «Sie sind die Profis und sie haben das Wissen für ein spannendes, innovatives und ausgewogenes Saisonprogramm in hoher Qualität», so der MCS-Präsident weiter. Das MCS freue sich, dass die Schaffhausen-Klassikreihe ohne jegliche Einschränkungen beginnen könne. «Hinter uns liegt eine pandemiebedingte Durststrecke. Wir hoffen ganz fest, dass sich wieder ein festes Kulturleben etabliert und sich die Leute wieder hinter dem Ofen hervortrauen», gibt Christian Amsler seiner Hoffnung Ausdruck.

Weitere Konzertdaten sind unter schaffhausen-klassik.ch abrufbar.

Gabriella Coronelli, Schaffhausen24