Es braucht nicht viel – ein überhitztes Ladegerät, eine vergessene Kerze, ein unachtsames Kind. Jährlich ereignen sich in der Schweiz rund 10 000 Brände mit Schäden an Gebäuden, die Hälfte davon Wohnhäuser. Manche Brände gehen zwar glimpflich aus, andere aber vernichten Existenzen oder kosten sogar Leben. «Jedes Jahr sterben hierzulande beinahe 20 Menschen in Wohnungsbränden, weitere 8000 Personen werden durch Brände verletzt, davon 290 schwer», weiss Brandschutzfachmann Marco Matthys von der Kantonalen Feuerpolizei. Die grösste Gefahr gehe aber nicht vom Feuer selbst aus, sondern vom Rauch, der die Räume in Minutenschnelle füllt. «Wenige Atemzüge können dann schon zur Bewusstlosigkeit und schliesslich zum Tod durch Rauchvergiftung führen», warnt Matthys.
Gefährlich ist dies vor allem nachts, wenn die Bewohnerinnen und Bewohner schlafen. «Im Schlaf nehmen wir Geräusche am besten wahr, danach Licht», so Matthys. «Gerüche bemerken wir hingegen erst spät - oft zu spät.»
Rauchwarnmelder = weniger Leid
In diesen Tagen macht die Kantonale Feuerpolizei die Bevölkerung auf die stille Gefahr des Rauches aufmerksam. Auf Social Media, Flyern und letzte Woche auch mit einer Standaktion auf dem Fronwagplatz suchen Marco Matthys und seine Kollegen den Kontakt zu den Schaffhauserinnen und Schaffhausern: «Wir wollen das Bewusstsein für diese Gefahr schärfen und Fragen beantworten, aber auch konkret aufzeigen, was sich unternehmen lässt, um sein Heim und seine Familie zu schützen.»
Die stille Gefahr lässt sich nämlich mit einem bewährten Mittel hörbar machen: dem Rauchwarnmelder. «Rauchwarnmelder nehmen Rauch früh wahr und geben einen Warnton mit einer Lautstärke von 85 Dezibel aus – das entspricht etwa dem Geräuschpegel von Motorrädern oder Lastwagen. Wenn wegen unserer Aktion auch nur eine einzige Person mehr geweckt wird und dadurch von einer Rauchgasvergiftung verschont bleibt, hat sie sich bereits mehr als ausbezahlt», so Matthys.
Die Kantonale Feuerpolizei unterstützt dieses Jahr deshalb die Anschaffung von Rauchwarnmeldern finanziell. «Unser Ziel ist es, dass möglichst viele Schaffhauserinnen und Schaffhauser freiwillig ihr Zuhause damit ausrüsten und so zu ihrer eigenen Sicherheit beitragen», erklärt der Experte. Bereits vor elf Jahren fand eine solche Aktion statt, bei der rund 2800 Rauchwarnmelder ihren Weg in die Schaffhauser Haushalte fanden. «Deren Haltbarkeitsdauer ist mittlerweile aber abgelaufen und die Geräte sollten ersetzt werden.»