Es braucht nicht viel – ein überhitztes Ladegerät, eine vergessene Kerze, ein unachtsames Kind. Jährlich ereignen sich in der Schweiz rund 10'000 Brände mit Schäden an Gebäuden, die Hälfte davon Wohnhäuser, wie aus einer Medienmitteilung der kantonalen Feuerpolizei hervorgeht.
Rauch: Die stille Gefahr
«Jedes Jahr sterben hierzulande beinahe 20 Menschen in Wohnungsbränden, weitere 8000 Personen werden durch Brände verletzt, davon 290 schwer», weiss Brandschutzfachmann Marco Matthys von der Kantonalen Feuerpolizei. Die grösste Gefahr gehe aber nicht vom Feuer selbst aus, sondern vom Rauch, der die Räume in Minutenschnelle füllt. «Wenige Atemzüge können dann schon zur Bewusstlosigkeit und schliesslich zum Tod durch Rauchvergiftung führen», warnt Matthys.
Gefährlich ist dies vor allem nachts, wenn die Bewohnerinnen und Bewohner schlafen. «Im Schlaf nehmen wir Geräusche am besten wahr, danach Licht», so Matthys. «Gerüche bemerken wir hinge-gen erst spät - oft zu spät.» In diesen Tagen macht die Kantonale Feuerpolizei die Bevölkerung auf die stille Gefahr des Rauches aufmerksam. Auf Social Media, Flyern und am 8. September auch mit einer Standaktion auf dem Fronwagplatz wollen Marco Matthys und seine Kollegen das Bewusstsein für diese Gefahr schärfen und Fragen beantworten, aber auch konkret aufzeigen, wie man sich schützen kann.
Rauchwarnmelder: Die lauten Lebensretter
Die stille Gefahr lässt sich nämlich mit einem bewährten Mittel hörbar machen: dem Rauchwarn-melder. Diese nehmen Rauch früh wahr und geben einen lauten Warnton aus. Die Kantonale Feuer-polizei unterstützt dieses Jahr deshalb die Anschaffung von Rauchwarnmeldern finanziell. Diese sind am Schalter der Kantonalen Feuerpolizei oder online beim Vertriebspartner Conrad.ch unter conrad.ch/rauchmelder-fp zum Sonderpreis von 15 Franken erhältlich, Funk-Rauchwarnmelder kosten 40 Franken.
Bereits vor elf Jahren fand eine solche Aktion statt, bei der rund 2800 Rauchwarnmelder ihren Weg in die Schaffhauser Haushalte fanden. «Deren Haltbarkeitsdauer ist mittlerweile aber abgelaufen und die Geräte sollten ersetzt werden», erklärt Matthys. Obwohl in der Schweiz freiwillig, ist für den Experten die Anschaffung solcher Geräte ein Muss: «Wenn dadurch ein Brand verhindert oder früh un-ter Kontrolle gebracht werden kann und nur eine Person von einer Rauchgasvergiftung verschont bleibt, ist das eine kostengünstige und lohnenswerte Investition.»