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Gesellschaft
05.09.2022

Auf Kontakte reduzieren folgt Energie minimieren

Mit kleinen Massnahmen kann viel Energie gespart werden.	(Symbolbild)
Mit kleinen Massnahmen kann viel Energie gespart werden. (Symbolbild) Bild: Gabriella Coronelli, Schaffhausen24
Derzeit ist die Gas- und Elektrizitätsversorgung gesichert. Doch der Winter naht. Was jetzt eingespart wird, könnte später allfällige Netzabschaltungen verhindern.

An der gestrigen Medienkonferenz informierten Martin Kessler, Regierungsrat, Matthias Bänziger, Leiter Kantonale Führungsorganisation, sowie Verantwortliche des Elektrizitätswerkes des Kantons Schaffhausen (EKS) und SH Power über die aktuelle Lage hinsichtlich einer eventuell bevorstehenden Energiemangellage im kommenden Winter. Die gute Nachricht vorweg: die momentane Versorgung mit Gas und Elektrizität ist in der Schweiz gesichert. Doch die kalte Jahreszeit steht erst noch bevor. Typischerweise ist der Energieverbrauch im Winter deutlich höher als im Sommer, was, als Konsequenz, die Schweiz vor herausfordernde Zeiten stelle. Bei einer allfällig eintreffenden Mangellage sind diverse Szenarien vorgesehen. Diese sehen Aufrufe zum Sparen bei allen Verbrauchenden bis -als letzte Instanz- mehrstündige Netzabschaltungen vor. «Solche temporären Abschaltungen gilt es zu verhindern», erklärt Martin Kessler. Was jetzt an Energie eingespart werde, könne der Bevölkerung in der kälteren Jahreszeit zugutekommen.

Nicht alles ist planbar

Es gibt viele Gründe, die zu einer Mangellage im Winter führen könnten. So könnten beispielsweise verminderte Transportkapazitäten auf dem Rhein Lieferengpässe bei Erdölprodukten verursachen. Aber auch schlichtweg das Wetter, wie ein kalter und niederschlagsarmer Winter, könnte die Pläne durchkreuzen und eine noch so gute Vorbereitung beeinflussen. Im Strombereich bewegen sich die Füllstände der Schweizer Speicherseen knapp unterhalb des langjährigen Medians; die verbleibenden Schneereserven sind jedoch deutlich unter der Norm. Im Gasbereich seien im Auftrag des Bundes Speicherkapazitäten in Nachbarländern gekauft worden. Optionen für kurzfristige Gaslieferungen aus EU-Ländern seien ebenfalls gesichert. Bei SH Power und beim EKS wurden zwischenzeitlich Notfallorganisationen gebildet, die im Ereignisfall rasch die vom Bund vorgegebenen Massnahmen umsetzen können.

Stromsparmodus ein

Matthias Bänziger informierte über die bisherigen Vorkehrungen im Kanton Schaffhausen. So seien Vorsorgeplanungen hinsichtlich einer Strommangellage bereits seit 2014 im Gange. Die aktuell unsichere Lage habe jedoch ein proaktives Handeln gefordert. Entsprechend befasse sich seit vergangenem Mai ein Kernstab intensiv mit der Thematik rund um die Strom- und Gasmangellage. Das Pflichtenheft sieht beispielsweise den Austausch mit Strom- und Gasversorgern, Gemeinden und Betreibenden kritischer Infrastrukturen vor. Auch das Informieren der Bevölkerung ist in der Aufgabenliste vorgesehen. Kürzlich ist die Internetseite sh.ch/energiemangel aufgeschaltet worden. Darin enthalten sind auch Tipps rund um das Sparen von Gas und Strom. Denn was jetzt eingespart werden kann, könnte im bevorstehenden Winter der Bevölkerung zugutekommen.

Gabriella Coronelli, Schaffhausen24