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Kultur
16.08.2022

Geflüchtete aus der Ukraine entdecken den Naturpark

Verschiedene Exkursionen führen Interessierte zu bemerkenswerten Orten im Naturpark.
Verschiedene Exkursionen führen Interessierte zu bemerkenswerten Orten im Naturpark. Bild: zVg.
Das Projekt «Unterwegs im Naturpark» startete erfolgreich, zahlreiche Ukrainerinnen und Ukrainer erfreuten sich an dem abwechslungsreichen Exkursionsprogramm, teilt der Regionale Naturpark Schaffhausen mit.

Seit Anfang Juli bietet der Regionale Naturpark Schaffhausen unter der Überschrift «Unterwegs im Naturpark» Exkursionen in Ukrainischer Sprache an, um Neuankömmlinge beim Einleben in der Region zu unterstützen. Das Projekt richtet sich in erster Linie an geflüchtete Menschen aus der Ukraine jeden Alters. Teilnehmen dürfen aber alle Interessierten.

Auf Exkursionen mit Titeln wie «Schaffhausen – Typisch und einzigartig», «Eine Reise durch 10.000 Jahre in zwei Stunden» in Thayngen oder «Bauerngärten und Weinberge in Osterfingen» führt die Ukrainerin Iryna Vanda Interessierte zu bemerkenswerten Orten im Naturpark. Vanda ist selbst vor wenigen Monaten aus der Ukraine geflohen und lebt seither in Schaffhausen. Mit ihrer Projektidee richtete sich die Sozialgeografin im Frühling an den Naturpark, der sie für die Umsetzung anstellte. Seither eignete sie sich ein bemerkenswertes Wissen über die Region an und vergleicht in ihren Führungen lokale Begebenheiten mit der ukrainischen Landschaft und Kultur.

Die Exkursionen sollen in erster Linie ein interessantes Freizeitangebot darstellen, neben wertvollen Informationen soll es aber auch Raum zum Austausch zwischen den Teilnehmenden geben. Kennenlernrunden, Suchaufträge, und Verkostungen bringen Abwechslung in das Angebot und kleine Spiele sprechen die zahlreichen Kinder auf den Exkursionen an.

Zwölf Exkursionen durchgeführt

Die Resonanz auf das Projekt sei gemäss der Mitteilung des Regionalen Naturparks gross – Hilfsorganisationen, Gemeinden, aber auch Schulen, Institutionen und Kirchen unterstützten den Naturpark bereitwillig dabei, die Informationen zu verbreiten, um m.glichst viele Ukrainerinnen und Ukrainer auf das kostenfreie Angebot aufmerksam zu machen. In einigen Fällen wurde für Kleingruppen sogar der Transport zu den Exkursionen organisiert, so etwa vom Helferkreis aus Jestetten, wo insgesamt 55 ukrainische Menschen leben. Auch über die Kantonsgrenzen hinaus wurden Ukrainerinnen und Ukrainer auf das Angebot aufmerksam. Aus den Kantonen Zürich und Thurgau konnten zahlreiche Teilnehmende verbucht werden, ebenso wie aus dem Landkreis Waldshut jenseits der Naturpark-Grenze. Für die Entwicklung und Umsetzung des Projekts erhielt der Naturpark finanzielle Unterstützung aus den Gemeinden Wilchingen und Trasadingen sowie durch die Genussregion. Bisher konnten bereits 12 Exkursionen erfolgreich durchgeführt werden. Auf diesen lernten 74 Erwachsene und 56 Kinder ein Stück regionale Kultur und Natur besser kennen. Vereinzelt wurde das Angebot auch bereits von Menschen anderer Nationalität wahrgenommen, dann werden zusätzlich Hinweise in Englischer Sprache gegeben.

Die Teilnehmenden schätzen an dem Programm, dass sie spannende Einblicke in den Naturpark erhalten, aber auch, dass sie neue Leute kennenlernen und eine interessante Aktivität für ihre Freizeit gefunden haben, kommt gut an. Die meisten geben an, sie wollten auch gerne an weiteren Angeboten teilnehmen. Das wertvolle Feedback der Teilnehmenden wird in die weitere Programmgestaltung mit einbezogen: Ein Besuch im Museum Allerheiligen Ende Juli, ein Wunsch von Teilnehmenden, erfreute sich beispielsweise grosser Beliebtheit.

Das Sommerprogramm läuft noch bis Ende August. Der Naturpark arbeitet aber bereits an neuen Exkursionen für September und Oktober. Dann sollen unter anderem gemeinsam einige Herbstfeste besucht werden und auch eine Wanderung auf den Hohen Randen ist geplant.

Schaffhausen24, Originalmeldung Regionaler Naturpark Schaffhausen