Drei gute Gründe, um in die Pfadi zu gehen:
- In der Pfadi lernt man wie man in der Natur überleben kann.
- In der Pfadi kann man neue Freunde finden.
- Es lohnt sich, weil man viele Abenteuer erleben kann.
Wie bist du zur Pfadi gekommen?
Ich bin im Spätsommer 2019 nach Neuhausen gezogen, weil ich eine günstige Wohnung gesucht hatte. Nach ein paar Monaten machte ich Bekanntschaft mit Alexander v/o Sensei, Leiter der 2. Pfadi-Stufe namens "Smurfs". Er erzählte mir oft spannende und abenteuerliche Pfadigeschichten. Eines Tages lud er mich ein, nach Abschluss des wöchentlichen Leiter-Treffens, in die Pfadihütte zu kommen, um mit ihnen zu chillen. Es war bereits Januar 2020 und sehr kalt draussen. Ich erinnere mich noch gut, als ich das erste Mal in die Pfadihütte kam - über den Garageneingang - ganz auf abenteuerliche Pfadi-Weise! Ich machte gute Bekanntschaften mit den Leitern und schloss mit der Zeit gute Freundschaften.
Wie bist du dann Leiter geworden?
Das eine führt bekanntlich zum anderen. Goofy, auch bekannt als Janosch, meinte mal ganz überraschend, dass ich nun so oft bei ihnen chille, da müsste ich nun doch auch Leiter werden! - Es wäre ja schade, sich nicht mit Ideen einzubringen, nur rumzusitzen und mitzulachen. Alle Leiter stimmten euphorisch zu. "Wir können immer Leiter gebrauchen!", hiess es fast unisono. Ich entgegnete aber, dass ich keine Erfahrung habe. Dies wurde belächelt und man sicherte mir zu: "Wenn du an eine Übung kommst, wirst du schon sehen, dass du mit der Zeit drauskommst. Das macht Spass. Und sowieso gibt es auch Leiter-Kurse." Ich stimmte zu, aber erst Monate später.
Wie war deine erste Übung als Leiter (mit Direkteinstieg)?
Die war irgendwann nach den Sommerferien 2020. Ich weiss noch, wie unbeholfen ich beim gemeinsamen Antreten war, wo alle Teilnehmer einen Spruch aufsagten. Das erste Spiel war das Zeitungsspiel, wo es darum ging die Namen der Gruppenteilnehmer kennen zu lernen. Ich war nicht immer schnell genug mit dem Antwortgeben, da ich die Namen erst lernen musste, und so kam es, dass für eine Weile "Lama" genannt wurde. Also im Sinne von "langsam". Am Ende der Übung wiederholten wir die Übung nochmals und siehe da, ich konnte mir die Namen einprägen. Jeder Leiter - so ist es gebräuchlich -, muss offiziell in die Leiterstufe übertreten. Dieses Übertrittsfest fand dann vor den Herbstferien statt.
Wie war dein Leiterübertritt?
Kurz gesagt, meine weissen Schuhe wurden nach dem Waschen wieder weiss. Juhu! Ich hole mal kurz aus. An einer Übung sagte mir Nico mal, dass man bei der Pfadi nun mal schmutzig werden würde und wenn dies einen nicht gefiehle, so sei man am falschen Platz. Und naja, am Übertrittsfest machte ich dann die Erfahrung, wie schmutzig man tatsächlich werden kann. Ich musste nämlich zwischen zwei Reihen von Teilnehmern durchrennen, wobei alle mit Pfadikrawatten, die als Peitschen dienten, gewappnet waren. An der Ziellinie wurde zudem eine mit Wasser genässte Blache, für den besonderen Rutschfaktor hingelegt. Ich musste mich also entscheiden mit welcher Geschwindigkeit ich durchrennen wollte. Ich entschied mich für die kurze und hoffentlich schmerzlose Variante. Okay, ein bisschen getrickst habe ich! Ich sagte, ich würde nun sehr, sehr-sehr schnell vorbeirennen und, dass alle doch mehr Abstand nehmen sollten. Mein hinterlistiger Plan ging auf und so wurde ich kaum von einer Krawatte erwischt. Über Wasser laufen konnte ich, denn ich hatte das Glück nicht auf der Blache auszurutschen. Dies war aber erst die erste Hürde, der schmutzige Teil kommt noch. Auf einer Wiese (mit vielen Maulwurflöchern!) hatten sich nun alle Leiter versammelt und bildeten gruppenweise geschlossene Ketten (Hand in Hand) und tanzten so wie Indianer im Kreis herum. Meine Aufgabe war, es die Kreise zu durchbrechen und hineinzugelangen. Immer und immer wieder, bis man aufgenommen wird. Das war anstrengend, machte jedoch enorm Spass: Herumwälzen auf der Erde. Seit diesem Tage bin ich bekannt für meine weissen, scheinbar unpraktischen Schuhe (aber hey, sie haben ein Trekking-Profil!) und als neuer Pfadileiter der Abteilung Neuhausen.
Wieso hast du keinen Pfadinamen?
Ich habe keinen Pfadinamen, da ich so gesehen ein Quereinsteiger bin in der Pfadi. Das heisst, dass ich nicht seitdem ich Kind war bei der Pfadi dabei bin. Dies kommt öfter vor. Beispielsweise waren Balu und Discord auch Quereinsteiger. Der Pfadinamen kommt also mit der Zeit.
Wie denkt ihr Leiter euch die Pfadinamen der Teilnehmer aus?
Dies ist ein gut behütetes Geheimnis, das darf ich nicht verraten. Eines Tages, wenn ihr auch Leiter seid, dann werdet ihr darin eingeweiht. Auch werdet ihr dann wissen, welche Planung eine Namenstaufe benötigt und wie lustig die sein kann.
Verrätst du uns wenigstens, wie ihr euch die Pfadiübungen ausdenkt?
Klar. Hierfür treffen wir uns Stufenleiter einmal wöchentlich in der Pfadihütte. Da dies am Abend stattfindet kommt es öfters vor, dass einige zusammen zu Abend essen. Ich bringe ab und zu eine Himbeer-Roulade zum Dessert mit. Grundsätzlich legen wir zuerst quartalsweise (während euren Ferien) ein Thema fest, welches wir euch auf mehrere Übungen verteilt an Samstagen beibringen möchten. Dann überlegen wir uns eine dazu passende Begleit-Geschichte damit es nicht trockene Theorie, sondern zu Spiel und Spass wird. Wir versuchen hierbei jeweils auf eure Wünsche einzugehen. Ihr könnt uns gerne Rückmeldungen geben. Das Planen einer Übung ist nicht immer so einfach. Es erfordert Kreativität, Bastelkünste, manchmal einen längeren Mittwochabend, sowie Geländekenntnisse unseres Waldes, um zu wissen ,was man für tolle Etappenziele einbauen kann. Die Ideen stammen meistens von uns selbst.
Welche Übungen bereiten dir am meisten Spass?
Eigentlich alle. Am besten finde ich es jedoch, wenn wir an der frischen Luft sind und in einer actiongeladenen Mission unseren Wald und das geheime Pfadiwissen erkunden. So wie jetzt: Die Smurfs-Begründer haben uns einen Schatz - die "Smurfies" genannt - hinterlassen, und wenn wir uns des Schatzes würdig sind, werden wir den finden. Dies geht nur, wenn wir als Gruppe zusammenhalten.
An welche Übung erinnerst du dich gerade spontan und wieso?
Gute Frage. Ich würde eher sagen eine Übungs-Vorbereitung bei der Goofy, Tazz, Salero und ich so in Vorbereitungseile waren, dass wir eine Abkürzung durch den Wald nahmen, und irgendwie an einem Wespennest vorbeikamen. Autsch! Wir wurden attackiert und abermals gestochen und mussten flüchten wie der Wind. Hui, war das ein lustiges Erlebnis! (gelacht haben wir aber erst später darüber)
Weshalb hast du die Pfadi Neuhausen gewählt?
Natürlich aus allen oben genannten Gründen, aber auch wegen der Nähe, weil ich ja selbst auch in Neuhausen wohne - sogar an der gleichen Strasse wie die Pfadihütte selbst. Aber ich finde, man muss sich nicht für einen Ort entscheiden. Man fühlt sich berufen. Es ist wie bei Harry Potter und dem sprechenden Hut: wenn du denkst, Neuhausen passt zu dir, dann denkst du nicht über eine andere Pfadi nach, auch dann nicht, wenn du eines Tages wegziehst. Du findest als Pfadfinder überall neue Freunde, doch mit den Freunden, mit denen du aufwächst ,wirst du eines Tages zur "Rotte" (Gruppe) etwa gleichaltriger Leiter, die sich lange kennen. In der Grupöe macht ihr auch dann oft gemeinsamen Urlaub usw.
Weshalb leitest du nicht mehr in der ersten Stufe, sondern bei uns in der zweiten?
Nach einer Weile als Erststufenleiter, wollte auch ich mal sehen, wie dies in einer anderen Stufe läuft. Zudem sind die Übungen je nach Alter der Teilnehmer unterschiedlich. In der ersten Stufe ist die Begleit-Geschichte des Programms sehr einfach gestrickt. Ich wollte mehr aus den Übungen und meiner blühenden Fantasie herausholen. Da war ein Wechsel in die zweite Stufe wie gerufen, denn zudem dauern dort die Übungen ganzjährlich drei und nicht zweieinhalb Stunden, wie in der ersten Stufe. Ich weiss noch, dass ich einigen von euch - denn ihr wart ja damals auch noch in der ersten Stufe - mit meiner aufgestellten und tollpatschigen Art gefehlt habe. Schliesslich musste ich noch einiges über die Pfadi lernen. Doch jetzt, wo auch ihr alle übergetreten seid, haben wir sicherlich die coolste Truppe der Pfadi Neuhausen geformt: "Smurfs!" - "Mir sind chly und steht’s debi!"
Weshalb soll man zur Pfadi kommen? Jetzt darfst du Werbung machen, Migi!
Wir sind jetzt drei Leiter und 20 Teilnehmer bei den Smurfs. Gerade heute, an der Übung zuvor, kam der Zwanzigste hinzu. Ich denke wir haben die Gruppengrösse langsam ausgeschöpft, aber bei uns finden wir immer einen Platz für einen guten Freund von euch. Pfadi ist der Ort, wo man sich einmal wöchentlich ausserhalb der Schule mit Freunden trifft und Abenteuer erlebt. Wir tauchen vom Alltag ab und begeben uns auf Missionen, fern von Handys mit Google-Suchfunktion, wobei wir allein durch unseren eigenen Grips ans Ziel kommen! Wir benützen Kompass, Schatzkarten, lernen Seilkunde, bauen Zelte auf, erkunden die Schweiz in Pfadilagern, tun gute Dinge, verdienen uns Abzeichen und vieles mehr. Kommt vorbei, wir haben demnächst mal wieder einen Schnuppertag!
Ab welchem Alter kann man in Pfadi kommen?
Man kann schon ab vier Jahren in die Biberstufe. Ab sechs Jahren kommt man zu den Wölfen bis etwa elf und ab zwölf kommt man in die Zweitstufe. Ab vierzehn Jahren kann man dann in die in die Drittstufe. Und so ab sechszehn wird man Leiter.
Möchtest du uns sonst noch etwas mitteilen?
Zwei Dinge: "Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden" Die ist ein Spruch von Mark Twain. Ich habe ihn mal von meiner Lieblingslehrerin Frau Schneider mit auf meinen Lebensweg erhalten. Probiert doch mal aus danach zu leben. Wenn immer etwas nicht klappt, macht das Beste draus. Wenn ihr das jeden Tag tut, wird jeder Tag zum Spass. Glaubt mir, dass hält euch jung!
Nun noch zum zweiten Punkt. Ein Geheimnis. Wenn ihr einen Brief an die Pfadiabteilung schreibt - ihr könnt dies kostenlos mit der Post Card Creator App machen (und die Vorderseite wird sogar mit einem Foto eurer Wahl bedruckt, nehmt doch ein lustiges Bild, welches während der Pfadiübung entsteht) - dann ist nicht wichtig die Adresse der Pfadi zu nennen/kennen. Zumindest muss in der Adresszeile stehen: "Pfadfinderabteilung Neuhausen", (erfundene Adresse), "8212 Neuhausen am Rheinfall". Das Beste am ganzen? EGAL welche Adresse ihr ERFINDET(!), der Brief wird tatsächlich bei uns ankommen. Die Post hat uns bereits Briefe mit "Pfadi Neuhausen, WURSTgrabenstrasse 30, 8212 Neuhausen" zugestellt. Die korrekte Adresse wäre natürlich: Durstgrabenstrasse 30. Irgendwie hat sich die Post an diesen Spass mit falscher Adressierung gewöhnt. Das ist Leiterwissen, nicht weiterverraten. Viel Spass beim Ausprobieren. Euer Migi.
Unser Tipp für Eltern: Wenn Ihr Kind auch Abenteuer erleben will, dann gehen Sie zur Pfadihütte Neuhausen. Mehrere Infos finden sie auf diesem Link: www.pfadineuhausen.ch