Vergangenen Freitag durfte der neugewählte Präsident des Automobilclubs Sektion Schaffhausen, Robin Dossenbach, rund 80 Mitglieder nach der zweijährigen Corona-Zwangspause endlich wieder persönlich begrüssen. Während die letzte Generalversammlung vor drei Jahren noch zwischen Hebebühnen und Werkzeugen in der Schlossgarage in Herblingen stattfand, war es dieses Mal mit dem Restaurant Ziegelhütte in Schaffhausen eine im Kontrast stehende Lokalität. Bevor die Traktandenliste speditiv abgearbeitet wurde, ergriff die Schaffhauser Regierungsrätin und ehemaliges Vorstandsmitglied des ACS Cornelia Stamm Hurter das Wort. In ihrer kurzen Rede erwähnte sie die Herausforderungen, welche die Kohärenz von Mobilität, Technologie und Klimapolitik mit sich bringt, sowie die drei wichtigsten Vorhaben des strategischen Entwicklungsprogramms Nationalstrasse: Zweite Röhre durch den Fäsenstaubtunnel, Engpassbeseitigung beim Cholfirsttunnel sowie Ausbau der ehemaligen J15 (Herblingen bis Zollamt Thayngen).
Danach führte Robin Dossenbach den statutarischen Teil, der von allen Mitgliedern einstimmig angenommen wurde. Lediglich der anhaltende Mitgliederschwund sowie das Budget für die bevorstehenden Marketingausgaben sorgten für Gesprächsstoff. «Wir müssen wieder vermehrt auf uns aufmerksam machen und die attraktiven Angebote einer Mitgliedschaft hervorheben», so der ACS-Präsident. Zudem drohe den Autofahrenden weiteres Ungemach: Die eidgenössische Volksabstimmung über die Totalrevision des CO2-Gesetzes sowie das vereinfachte Verfahren zur Einführung von Tempo-30-Zonen. Hier will der ACS sich nochmals tatkräftig engagieren, damit nicht noch mehr Einschränkungen eingeführt werden.
Tom Lüthi im Interview
Zu Beginn des Gesprächs mit dem ehemaligen Motorrad-Weltmeister in der 125-ccm-Klasse Tom Lüthi war Robin Dossenbach in seinem Element. Schliesslich ist er seit seiner Kindheit ein leidenschaftlicher Fan des Motorsports und präsentierte den anwesenden Mitgliedern voller Stolz sein unterschriebenes Lüthi-Shirt, dass schon sehr lange in seinem Besitz ist. Beinahe so lange wie Tom Lüthis unglaubliche 19-jährige Sportlerkarriere. Im Jahr 2018 ging für den 318-fachen Grand Prix Rennfahrer mit dem Aufstieg in die Königsklasse des MotoGP, analog zur Formel 1, ein langersehnter Kindheitstraum in Erfüllung. Leider währte dieser nur kurz und Tom Lüthi stieg nach einer schwierigen Rookie-Saison wieder zurück in die Zwischenklasse. Letztes Jahr hängte der 35-jährige Schweizer schliesslich seine unglaubliche Profikarriere (65 Podestplätze) an den Nagel und arbeitet fortan nicht nur als Sportchef beim deutschen Moto3-Rennstall PrüstelGP, sondern auch als SRF-Experte bei ausgewählten Grand Prix der MotoGP. Was sich geändert hat: «Früher habe ich mich nur auf das Rennen fokussiert und alles um mich herum ausgeblendet. Heute muss ich das grosse Ganze im Blick haben und leide nun selbst mit, wenn ich meinen Fahrern zusehe, wie sie um einen Podestplatz kämpfen», so Tom Lüthi, der sich auf seinen neuen Lebensabschnitt mehr als freut.
Die nächsten Highlights für den ACS stehen bereits wieder vor der Tür: Bergrennen Oberhallau, Blick hinter die Kulissen von Emil Frey Racing und Public Viewing der Formel 1 (Monza) im Meetingpoint Schaffhausen mit der Kommentatoren-Legende Michael Stäuble.