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Gesundheit
03.05.2022

Marsch des Lebens für Israel

Am Montagabend, 2. Mai fand in Schaffhausen der dritte Marsch des Lebens für Israel statt. Rund 100 Teilnehmende zogen durch die Schaffhauser Altstadt.
Am Montagabend, 2. Mai fand in Schaffhausen der dritte Marsch des Lebens für Israel statt. Rund 100 Teilnehmende zogen durch die Schaffhauser Altstadt. Bild: zVg.
Am Montagabend, 2. Mai, fand in Schaffhausen der dritte Marsch des Lebens für Israel statt. Mit dem Motto «Mit Herz und zu Fuss – Für Frieden und gegen Antisemitismus» – zog der Marsch mit rund 100 Teilnehmenden durch die Schaffhauser Altstadt.

Noch vor dem Start zum dritten «Marsch des Lebens» hatte Peter Scheck, ehemaliger Stadtarchivar, als Historiker über die Geschichte der Juden in Schaffhausen berichtet. Es ist ein dunkles Kapitel unserer Stadt, wurden doch zu Unrecht im Mittelalter die Jüdische Stadtbevölkerung zwei Mal auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Dass sich die Stadt dazu stellt und die Taten aus dieser Zeit bereut, war bereits Thema einer Veranstaltung im Jahr 2019, heisst es in einer Medienmitteilung des Vereins Marsch des Lebens CH.

Stadtrat Raphaël Rohner richtete sich in seinem Grusswort an die Teilnehmenden mit der Botschaft, dass wir über das Geschehene nicht schweigen dürfen und es an die Folgegeneration weitergeben sollen, da so etwas nie mehr passieren dürfe. Leider liessen die Ereignisse in der Ukraine uns erkennen, dass die Menschheit nichts aus ihrer Geschichte gelernt habe – so scheine es zumindest zu sein.

Ein stiller Marsch

Mit diesen Worten der Betroffenheit machten sich die Teilnehmenden dann zum stillen Marsch durch die Altstadt auf. Transparente wie «Bleib nicht gleichgültig gegenüber Antisemitismus» oder verschiedene Landesflaggen, als Symbol der weltweiten Verbundenheit als Freunde Israels, gaben dem Zug seinen Charakter.

Im Anschluss hörten die Teilnehmenden auf dem Fronwagplatz das Lebenszeugnis der Holocaustüberlebenden Nina Weil, schreibt der Verein weiter. Sie verlor im Konzentrationslager Auschwitz ihre Mutter. Als 12-jährige überlebte sie die Todesmärsche zum Ende des zweiten Weltkriegs. Als sich ihre Weggefährten über das Ende des Krieges freuten, wurde ihr bewusst, wie allein sie war, gab es doch niemanden mehr in ihrem Leben. Als Waisenkind kam sie schliesslich nach Prag, wo sie Jahre später ihren Mann kennenlernte. Dass die Beiden dann ihren Lebensort bis heute in die Schweiz verlegen konnten, macht sie bewundernswert dankbar.

Mit einem Gebet zum Gedenken an die Verstorbenen - El Maale Rachamim – bot sich den Teilnehmenden Zeit, innezuhalten. «Durch die vorgetragenen jüdischen Tänze füllte sich der Fronwagplatz zum Abschluss nochmals mit Freude und Lebensmut – ein wichtiger Teil des Marsch des Lebens!», so die Verantwortlichen abschliessend. 

Schaffhausen24, Originalmeldung Verein Marsch des Lebens CH