«Bock»: Was bedeutet Ihnen Heimat?
Lara Winzeler: Heimat ist der Ort, den ich nach Feierabend ansteuere, Heimat ist dort, wo ich meine ganze Kindheit verbracht habe, und Heimat ist dort, wo meine Familie zu Hause ist und wohin ich immer wieder gerne zurückkehre und ich mit offenen Armen empfangen werde.
Ich bin zusammen mit meinen drei Brüdern auf dem elterlichen Bauernhof aufgewachsen, eine schöne und prägende Kindheit liegt hinter uns. Verbunden mit Hof und Natur macht es mich heute stolz, wenn ich auf all das zurückblicken kann, was uns unsere Eltern in die Wiege gelegt und mitgegeben haben. Unter anderem wurde uns vorgelebt, dass von nichts auch nichts kommt und so mussten wir das eine oder andere Mal trotz Widerwillen zuhause mithelfen. Heute, ein paar Jahre später, ist das Mitanpacken auf dem Hof der beste Ausgleich, den ich mir zu meiner Bürotätigkeit wünschen kann. Es freut mich, dass ich meine Eltern und Brüder tatkräftig unterstützen und die Heimatverbundenheit leben und spüren kann.
Je älter man wird, je mehr man im Berufsleben steht und je mehr sonstigen Verpflichtungen man nachkommen muss, desto mehr lernt man zu schätzen und weiss, wo die Wurzeln ihren Ursprung haben und wo man verankert ist.
Auch durch meinen sechseinhalb-monatigen Auslandsaufenthalt in Kanada bin ich mir einmal mehr bewusst geworden, was es heisst, seine Liebsten zurückzulassen, und wie dich das Heimatgefühl einholt, wenn du zurück aus der Ferne am Flughafen von deiner Familie in die Arme geschlossen wirst.
Was bedeutet für Sie Familie?
Winzeler: Alles! Wer gibt dir in guten und weniger guten Zeiten Halt, wer unterstützt dich, wenn du mal Hilfe brauchst, bei wem kannst du so sein, wie du bist, mit wem verbringst du die meiste Zeit deines Lebens und wer macht dich zu dem, was du bist? Ganz klar, deine Familie.
Was ist Ihre liebste Freizeitbeschäftigung?
Winzeler: In den Wintermonaten verbringe ich meine freien Wochenenden auf den Skiern in Arosa und wenn es mir zeitlich möglich ist, tobe ich mich beim Boxen aus.
Was mich die Sommermonate hindurch am meisten erfüllt und für was ich meine Zeit am liebsten investiere, das ist, wenn ich Zuhause mit Traktor und Anhänger, zusammen mit meinen Brüdern und Eltern, die Ernte einbringen und Feldarbeit erledigen kann. Es erfüllt mich, wenn ich von der Arbeit komme, vom Büro-Dress in die Latzhose springe und wir am Ende des Tages gemeinsam auf intensive Stunden zurückblicken können.