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Auto & Mobil
04.04.2022
05.04.2022 16:01 Uhr

Der US-Cars-Tüftler auf der Breite

Andy Stuber bei der Restauration eines Chrysler Cordoba. Dank seiner persönlichen Kontakte in Amerika kann er originale Ersatzteile beschaffen.
Andy Stuber bei der Restauration eines Chrysler Cordoba. Dank seiner persönlichen Kontakte in Amerika kann er originale Ersatzteile beschaffen. Bild: Gabriella Coronelli, Schaffhausen24
Andy Stuber betreibt seit 30 Jahren an der Sonnenburggutstrasse in Schaffhausen eine Garage, in der amerikanische Autos repariert und restauriert werden.

Die Leidenschaft für amerikanische Automobile wurde Andy Stuber in die Wiege gelegt. Schon sein Vater besass solche Fahrzeuge und liebte die Ausfahrten gleichermassen wie das stundenlange Pflegen seiner Wagen. Was sein Vater als Hobby betrieb, hat Andy Stuber zum Beruf gemacht. Seit 30 Jahren führt der passionierte Autoliebhaber an der Sonnenburggutstrasse in Schaffhausen die Werkstatt «Andy’s House US-Cars & Parts» und ist auf das Reparieren und Restaurieren alter amerikanischer Autos spezialisiert. Egal ob Pontiac, Chevrolet oder AMC, Andy Stuber liebt sie alle. Hauptsache, es handelt sich um alte Originalmodelle, die ohne Elektronik auskommen.

Früh übt sich

Der in Schaffhausen aufgewachsene Autoliebhaber habe bereits mit acht Jahren angefangen, sich für diese Art von Autos zu interessieren. «Ich schaute meinem Vater zu, wie er seine Autos mit grosser Hingabe pflegte», erinnert sich der erfahrene Automechaniker. Mit zwölf Jahren besass der begeisterte Tüftler sein erstes Mofa und begann, an diesem zu schrauben, es umzubauen und zu lackieren. «Ich habe mein Töffli innerhalb von zwei Tagen vier Mal umlackiert», erzählt der heute 58-Jährige lachend. Sein Markenzeichen ist eine lackierte Flamme auf der Motorhaube. Nach so vielen Jahren sei diese Flamme zu seinem Wiedererkennungsmerkmal geworden. Eine Ausnahme bildet der gelbe Pontiac Trans Am aus dem Jahr 1976, welchen er von seinen Eltern übernommen hat. Ein Adler ziert hier die Motorhaube und werde nicht durch eine Flamme ersetzt. Andy Stuber legt insbesondere bei diesem Wagen viel Wert darauf, ihn in der ursprünglichen Optik zu belassen. Er verbinde viele Kindheitserinnerungen mit dem gelben Flitzer. «Genau an diesem Auto habe ich im Alter von zwölf Jahren mit meinem Vater rumgeschraubt», erzählt der erfahrene Automechaniker.

  • Ein Chevrolet Monte Carlo aus dem Jahr 1973, der direkt aus Kalifornien importiert wurde. Bild: Gabriella Coronelli, Schaffhausen24
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  • Dieser Pontiac Trans Am gehörte den Eltern von Andy Stuber. Mit diesem Auto verbindet er viele Kindheitserinnerungen. Bild: Gabriella Coronelli, Schaffhausen24
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Maschinenzeichner und Mechaniker

Mit der Lehre zum Automechaniker konnte sich Andy Stuber das Grundwissen für seinen heutigen Berufes aneignen. Mit der darauffolgenden Zusatzausbildung zum Maschinenzeichner konnte er sich weiteres Wissen aneignen, welches für seinen heutigen Beruf ebenfalls sehr hilfreich sei. «Alles, was ich nach den beiden Ausbildungen gelernt habe, habe ich mir selbst angeeignet», erzählt er weiter. Nach seiner Lehre zum Maschinenzeichner ist Andy Stuber in das väterliche Geschäft eingestiegen, welches auf Bodenversiegelungen spezialisiert war. Andy Stuber war weitestgehend für Renovationen und Ausbesserungen an Böden zuständig und übernahm bald auch noch weitere Reparaturarbeiten in den Wohnräumen seiner Kundschaft. In seiner Freizeit ging er nach wie vor seiner grossen Leidenschaft für amerikanische Autos nach. Dieses Hobby nahm einen immer grösseren Platz im Leben von Andy Stuber ein und so entschied er sich, seine liebste Freizeitbeschäftigung zum Beruf zu machen und sich ausschliesslich um Autos zu kümmern. «Ich folgte dem Rat meines Lehrers der 1. Klasse, der uns sagte, dass wir unser Hobby zum Beruf machen sollen. Das alles hier ist mein Leben und meine Leidenschaft».

Amerika auch als Feriendestination

Andy Stuber verbrachte seine Ferien gerne in Amerika. Er nutzte seine Besuche in den Vereinigten Staaten, um seine Bekannten zu besuchen, aber vor allem, um seine Leidenschaft für alte amerikanische Autos noch mehr ausleben zu können. Er habe sich gerne einfach in ein Café gesetzt und die vorbeifahrenden Autos bestaunt. Mit der Zeit habe er auch Leute aus der lokalen Autoszene kennengelernt, die zum Teil bis heute von grosser Wichtigkeit für sein Geschäft sind. Notwendige Ersatzteile, die sonst nur sehr schwer zu beschaffen seien, könne er über diese Kontakte beziehen.

Keine Werbung

«Früher arbeitete ich auch am Wochenende. Hier in meiner Werkstatt ist alles ein Dürfen und nie ein Müssen». Während dem 30-jährigen Bestehen seiner Garage habe Andy Stuber viele Autos restauriert, wertvolle Erfahrungen gemacht und viele Bekanntschaften geschlossen. «Ich habe in den ganzen Jahren nie Werbung für meine Garage gemacht», erzählt Andy Stuber weiter. Darum sei er umso erstaunter, dass er an Treffen von Liebhabern amerikanischer Autos oft erkannt werde. Auch im Ausland sei er schon angesprochen worden, ob er nicht der Automechaniker aus Schaffhausen sei, der nicht nur reparieren, sondern auch restaurieren könne.

Gabriella Coronelli, Schaffhausen24