Zum Zeichen des Friedens während den Kriegshandlungen in der Ukraine wurden am Donnerstagabend, 10. März, Zitate verschiedenster Persönlichkeiten auf den Rheinfall projiziert. Initiant der Solidaritätsaktion war der Schaffhauser Politkünstler und Kulturvermittler Beat Toniolo. «Der Rheinfall ist für mich ein wichtiger Naturbotschafter. Hier begegnen sich Menschen aus den verschiedensten Ländern», so Beat Toniolo. Knapp 40 Zitate von nationalen und internationalen Persönlichkeiten aus der Literatur, bildenden Kunst sowie dem olympischen Sport wurden neben der ukrainischen Flagge auf die Zürcher Seite des Rheinfalls projiziert. Für die technische Umsetzung verantwortlich waren Markus Bohle von Light-Systems sowie Morris Schmid von module+. «Wir sind uns bewusst, dass diese Aktion nur ein Tropfen auf dem heissen Stein ist. Trotzdem sehe ich uns als Kulturschaffende in der Verantwortung, ein Statement abzugeben», führt Beat Toniolo aus.
Worte für den Frieden
Aussergewöhnliche Situationen würden unkonventionelle Massnahmen und Kunstprojekte fordern, sagt Beat Toniolo weiter. «Worte für den Frieden müssen in die Welt getragen werden. Davon gibt es nie zu viele, aber meistens zu wenige.» Die aktuelle Kriegssituation in der Ukraine lasse den in Schaffhausen geborenen, und lange Zeit in Zeitz (Sachen-Anhalt) lebenden Politkünstler fast erstarren. «Wir müssen aus der Hilflosigkeit dieser unendlich menschenunwürdigen Katastrophe dem Despoten die Stirn bieten, dies mit einer sinnvoll künstlerischen Aktion mit Statements, Zitaten, Texten von Kulturschaffenden und Kulturinstitutionen.» Unter den Zitaten waren unter anderem Statements von Max Frisch, Thomas Mann sowie Friedrich Dürrenmatt, deren rechtliche Verwendung Beat Toniolo erhielt. Obwohl deren Zitate bis zu 100 Jahre alt sind, seien diese noch immer treffend. Ergänzt werden die Texte von Statements weiterer renommierter Persönlichkeiten der Kunst und Kultur, wie auch Olympiateilnehmerinnen und Olympiateilnehmern, darunter beispielsweise Mike Kurt.
Interview mit ukrainischer Autorin
Als sehr emotional oder gar seine bewegendste Pressekonferenz betitelt Beat Toniolo zudem die Medieninformation vergangenen Dienstag im Schlössli Wörth in Neuhausen. Aus Solidarität und um auf die tragische Lage in der Ukraine aufmerksam zu machen, wurde unter anderem ein exklusives Video-Interview in Leipzig mit der ukrainischen Autorin Svetlana Lavochkina zur Lage in ihrer Heimat gezeigt. «Svetlana Lavochkina lebt in Leipzig und hat täglich Kontakt zu ihrer Verwandtschaft in der Ukraine. Meine Hände haben beim Filmen wirklich gezittert», berichtet Beat Toniolo und ergänzt: «Leider fügt sich mein Credo an diese Aktionen an: Die Vergangenheit ist nicht Geschichte, sie ist Gegenwart.»
Weitere Impressionen der Solidaritäts-Kunst-Aktion werden im Verlaufe der Woche mit Videos auf arttourist.com aufgeschaltet.