Der Munot wurde nach langer Planung und einer Bauzeit von fünfundzwanzig Jahren 1589 fertiggestellt. An der Erstellung waren viele Fronarbeiter beteiligt, welche unentgeltlich arbeiten mussten. Der Munot wurde nicht nur zur Sicherung der Stadt, sondern auch als eindrückliches Bauwerk erstellt. Der Bauleiter des Munots war Heinrich Schwarz. Es wurden vor allem Quader-, Bruchstein und Malm verwendet. Diese Materialien wurden in der Nähe abgebaut. Der Bau des ganzen Munots kostete 47 528 Gulden, dies entsprach den Kosten für 800 stattliche Stadthäuser. Die Kosten für den Bau wurden von der Stadt Schaffhausen übernommen.
Der Name des Munots ist auf 1098 zurückzuführen, da in diesem Jahr am selben Platz bereits eine Festung stand. Diese wurde «Annot» genannt. Annot heisst so viel wie «ohne Not». Diese Bezeichnung entwickelte sich über die Jahre zum heutigen Wort «Munot».
Der Munotgraben
Früher hatte der Munotgraben eine sehr grosse Bedeutung, da er als Hindernis diente. Wegen der Lage des Grabens konnte er nie mit Wasser gefüllt werden. Heute leben ein Damhirsch und sechs Kühe (weibliche Damhirsche) im Munotgraben. Diese Art lebt seit 1905 dort. Das eine männliche Tier trägt immer den Namen des amtierenden Stadtpräsidenten.
Bis zum heutigen Tag wurde der Munot nur ein einziges Mal belagert, nämlich von den Franzosen. Diese belagerten die Festung 1799, als sie sich auf dem Rückweg vom Krieg mit Österreich befanden. Doch schon nach kurzer Zeit ergriffen sie die Flucht über den Rhein. Damit keiner sie verfolgen konnte, setzten sie die Grubenmannsche Holzbrücke zwischen Schaffhausen und Feuerthalen in Brand und zerstörten sie komplett.
Weltweit bekannte Sehenswürdigkeit
Heute repräsentiert der Munot den Kanton Schaffhausen und ist eine weltweit bekannte Sehenswürdigkeit. Ausserdem finden auf dem Munot jährlich mehrere Festivitäten statt: Sowohl der Munotball, bei dem viel getanzt wird, als auch das Kinderfest mit Feuerwerk und Spielen für kleine Kinder gehören zu den traditionellen Veranstaltungen auf dem Munot. Diese werden grösstenteils vom Munotverein organisiert.
Johann Jakob Beck gründete 1839 den Munotverein und wurde zum ersten Munotvater und Vereinspräsidenten. Johann Jakob Beck lebte von 1786 bis 1868. Er war Zeichnungslehrer an der Kantonsschule Schaffhausen und setzte sich tatkräftig für die Erhaltung des Munots ein. Es ist ihm zu verdanken, dass ab 1826 keine Steine für den Bau von Stadthäusern mehr entwendet werden durften. Die Munot-Renovierung von 1826 ist ebenfalls Johann Jakob Beck zu verdanken. Seit dem 12. Jahrhundert ist der Munot, beziehungsweise zunächst der Vorgängerbau Annot, stets durch den Munotwächter bewohnt. Seit 2017 lebt Karola Lüthi in den Räumlichkeiten des Munotturmes. Sie ist die neunundsechzigste Generation von Munotwächtern. In der Geschichte ist sie die erste Frau, die den Posten des Munotwächters übernommen hat. Zu ihren Aufgaben gehören der Unterhalt des Gebäudes, die Pflege der Damhirsche, Führungen durch den Munot und das tägliche Läuten des Munotglöckleins. Dieses Glöcklein wird jeden Tag um einundzwanzig Uhr von Hand geläutet, weshalb es auch «nüni Glöggli» genannt wird.
Der «Bock» hat zusammen mit der Schulklasse S1 mit Lehrer Stefan Bigger der Schule Randenblick in Neunkirch ein Zeitungsprojekt lanciert. 25 Schülerinnen und Schüler waren als junge «Bock»-Reporter unterwegs und durften Journalismusluft schnuppern. In Gruppen verfassten sie ihre eigenen Artikel. Inhaltlich hatten sie freie Wahl. Die Artikel der Schülerinnen und Schüler werden in loser Folge im «Bock» veröffentlicht.