Die Äschenpopulation im Hochrhein zwischen Untersee und Rheinfall gehört zu den bedeutendsten in ganz Europa. Doch die Population ist in den letzten Jahren durch die massiv gestiegene Anzahl Kormorane massiv unter Druck geraten, schreib der Kantonale Fischereiverband Schaffhausen in einer Medienmitteilung. Die existenzielle Bedrohung der Äsche werde vom Planungs- und Naturschutzamt des Kantons Schaffhausen anerkannt. Deshalb hat es den geordneten Abschuss im Schutzzonenreservat Stein am Rhein unter Einhaltung genauer Auflagen bewilligt. Dagegen hat der Vogelschutz Beschwerde eingereicht, die vom Regierungsrat gutgeheissen worden ist. Gegen diese Aufhebung erhoben der Kantonale Fischereiverband Schaffhausen und der Schweizerische Fischerei-Verband Beschwerde beim Obergericht des Kantons Schaffhausen.
In dieser Medienmitteilung informiert der Kantonale Fischereiverband Schaffhausen über den Entscheid des Obergericht Kanton Schaffhausen in Bezug auf das Thema «Kormorane-Abschuss zum Schutz der Äsche».
«Nur» eine formale Begründung
Bedauerlicherweise hat nun das Obergericht Schaffhausen den Rekurs der Fischer abgewiesen und somit die Aufhebung der ursprünglich erteilten Abschussbewilligung bestätigt. Die Begründung erfolgt formaljuristisch. Das Schaffhauser Naturschutzamt hat sich bei der seinerzeitigen Erteilung der Abschussgenehmigung auf eine falsche Rechtsgrundlage abgestützt (Art. 5 WZVV statt Art. 9 WZW). Dafür wäre eine vorgängige Bewilligung durch das Bundesamt für Umwelt nötig gewesen. Materiell hat sich das Gericht nicht geäussert.
«Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass das Gericht rein formalistisch entschieden hat», bedauert Samuel Gründler, Co-Präsident des Kantonalen Fischereiverbands Schaffhausen. «Das wird der unter starkem Druck stehenden Äschenpopulation im Hochrhein Inbegriff der Schaffhauser Gewässer- und Fischwelt, schlicht nicht gerecht.» Eine Erholung des Äschenbestandes nach Fischsterben im Hitzesommer 2018 sei damit fraglich.
Kampf für Äsche geht weiter
Der Schaffhauser und der Schweizerische Fischerei-Verband werden trotz dieses Rückschlags den Kampf für die Äsche fortführten. „Wir haben viel wertvolle Zeit verloren und müssen uns überlegen wie wir endlich einen Erfolg im Kampf für den Artenschutz der Äsche erzielen können“,, sagt David Bittner, Geschäftsführer des Schweizerischen Fischerei-Verbandes SFV. Der kantonale und der schweizerische Verband werden das Gerichtsurteil analysieren, und sich mit weiteren Massnahmen zum Schutz der Äsche befassen.