Teils nervös, teils voller Vorfreude tummelten sich die Schauspielerinnen und Schauspieler sowie Chor-Sängerinnen und Chor-Sänger am Tag vor der grossen Aufführung hinter der Bühne. Am vergangenen Donnerstag führte die altra Schaffhausen ihr traditionelles Theaterstück im Stadttheater Schaffhausen auf. Einen Tag zuvor probten sie erstmals auf der grossen Bühne, um sich optimal auf die Vorführung vorzubereiten. Zu Besuch in der Generalprobe tauchte der «Bock» in die Welt der Schaffhauser Stadtmusikanten ein.
Tradition vor Weihnachten
Jedes Jahr am letzten Arbeitstag vor Weihnachten führt die altra Schaffhausen ein Theaterstück im Stadttheater auf, zu dem alle Mitarbeitenden eingeladen sind. Aufgrund der Corona-Pandemie fand das altra-Spiel dieses Jahr zwar in einer anderen Form statt, sorgte aber trotzdem für viele zufriedene Gesichter. Die Aufführung vom 23. Dezember wurde live im Schaffhauser Fernsehen übertragen und an diesem sowie dem Folgeabend stündlich wiederholt. «Anders als sonst durften alle Beteiligten einfach zwei Personen ins Stadttheater einladen», erklärte Jens Förster, der bereits im dritten Jahr als Hauptleiter des altra-Spiels amtierte. Grosse Unterstützung erhielt er von dem Theaterpädagogen Thorsten Meito. Das Stück unter dem Titel «Stadtmusikanten – gemeinsam sind wir stark» schrieben die beiden Theaterleiter zusammen – angelehnt an die Geschichte der Bremer Stadtmusikanten. «Das altra-Spiel wird jeweils auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Beteiligten angepasst», so Thorsten Meito, den es besonders freut zu sehen, wie sich die Schauspielerinnen und Schauspieler im Laufe der Proben seit Mitte August weiterentwickelt haben. «Wir haben wirklich talentierte Leute dabei», ergänzt der Theaterpädagoge. Und nicht nur die 12 Schauspielerinnen und Schauspieler glänzen bei dem Stück: Der altra-Chor singt die eingeübten Lieder voller Elan, ein junger Handorgelspieler ergänzt das Ensemble.
Die Stadtmusikanten
Im Stück «Stadtmusikanten – gemeinsam sind wir stark» geht es um einen Esel, einen Hund und einen Hahn, die allesamt zu alt sind, ihren Aufgaben auf dem Hof noch nachzugehen. Auf ihrem Weg in die Stadt, in der sie ihr grosses Glück finden wollen, treffen sie die Bauerntochter Nutella. Dieser wurde von vier fiesen Räubern ein wichtiges Buch gestohlen, das sie sich nun zurückholen will. Zu viert machen sich die Freunde auf die Suche nach der Räuberhütte. Es beginnt eine spannende Verfolgungsjagd mit einem lebhaften Streit um das Buch. Abgerundet wird das Stück mit einem Lied des Chors, bei dem sich alle Beteiligten der altra auf der Bühne versammeln. Nicht passender könnte es sein, als dass es durch das Stadttheater tönt: «Gemeinsam sind wir stark und halten fest zusammen. Dann schaffen wir, was einer allein nicht schaffen kann.»