Die Welt bereisen, neue Kulturen kennenlernen und wertvolle Erfahrungen sammeln, das sind alles grosse Leidenschaften, welche Walter Unternährer in seinem Leben nicht missen möchte. Jedoch ist dies nicht das Einzige, mit seiner Kunst zeigt er der Öffentlichkeit, was er schon alles auf seinen Reisen erleben und lernen konnte. 1953 ist Walter Unternährer in Luzern geboren. Ihm war sehr schnell bewusst, dass er noch einiges von der Welt und den verschiedenen Kulturen und Ländern sehen wollte. 1971 begann er seine Lehre bei der Swissair in Zürich und arbeitete anschliessend 46 Jahre im Luftverkehr, davon 20 Jahre im Ausland. «Mit Thessaloniki, Bahrain oder Saigon konnte ich für die Swissair einige Stationen neu eröffnen», erzählt der Künstler. Für Walter Unternährer gehörte das Reisen zum Alltäglichen, jedoch war es nicht immer einfach, mit allen neuen Herausforderungen, welche in den verschiedenen Ländern auf ihn warteten, klarzukommen. «Wenn ich an einen neuen Ort gekommen bin, fühlte ich mich oft wie ein unbeholfener Lehrling», fügt Walter Unternährer weiter hinzu. «Ich musste zuerst herausfinden, wie die Systeme in diesem Land funktionierten, zudem war die Sprache oft eine Barriere, welche ich letztlich immer schneller überwinden konnte.»
Inspirationen aus Kulturen sammeln
Schon sein ganzes Leben ist Walter Unternährer von der Malerei und der Kunst des Kreativen fasziniert. «Als kleines Kind malte ich schon Dankeskarten für meine Verwandten und Freunde», erzählt der 68-Jährige. «Als ich noch bei der Swissair arbeitete, besuchte ich mit drei Arbeitskolleginnen Malkurse, in denen wir die unterschiedlichsten Techniken lernten.» Mit der Zeit entwickelte sich das Hobby vom Malen immer mehr zu einer grossen Leidenschaft. Das Faszinierende für ihn war, dass er seine Fantasien in den Farben ausdrücken konnte. «Wenn ich eine Zeitschrift durchblättere, sehe ich in den unterschiedlichsten Bildern Dinge, welche ich mit meiner Kunst umsetzen könnte», so der Künstler. Durch seine Reisen in Ländern wie Vietnam, Südafrika oder Griechenland konnte er zudem viele Inspirationen sammeln. «Als ich mal in Südafrika war, sah ich ein Plakat von Nelson Mandela hinter Gittern. Dieses faszinierte mich so sehr, dass ich mich anschliessend dazu entschlossen habe, es in eine Collage einzuarbeiten», erklärt Walter Unternährer. «Ein weiteres Bild, welches mir nicht mehr aus dem Kopf ging, waren die vielen Vietnamesinnen, die mit ihren grossen Hüten auf Fahrrädern durch die Strassen Saigons fuhren. Dies beeindruckte mich ebenfalls so sehr, dass ich dieses Bild mit der Technik der Monotypie umsetzen wollte.» Bei der Monotypie werden Tiefdruckfarben auf Glasplatte gerollt, dann das Motiv eingeritzt oder darauf gemalt und schlussendlich auf Papier abgezogen. Der Abzug kann nach Belieben weitergestaltet werden.
Mit allem wird Kunst gemacht
In seinem Atelier wie auch in seinen Ausstellungen sind die unterschiedlichsten Kunstwerke zu sehen. «An den vielen Kursen, welche ich in den vergangenen Jahren besucht habe, konnte ich sehr vieles über die unterschiedlichsten Techniken wie beispielsweise über die Monotypie oder den Umgang mit Marmormehl und Sumpfkalk lernen», erzählt der Künstler. Es gibt fast nichts, was Walter Unternährer nicht in seine Kunst einbaut. «Meine Spezialität ist das Individuelle eines Kunstwerkes», fügt der Schaffhauser hinzu. In seiner Ausstellung im Kraftwerk Schaffhausen stellte Walter Unternährer vergangenen Monat seine Werke aus, alles unter dem Thema «bunt unterwegs». Von Techniken mit Kaffeesatz, der Monotypie bis zu den unterschiedlichsten Strukturmalereien, der Künstler machte alles möglich. «Das Spezielle und Spannende an diesen Techniken ist, dass ich nie weiss, was schlussendlich herauskommen wird», erklärt der Künstler weiter.
Immer unterwegs
«In den vergangenen Monaten habe ich mich noch einem anderen Projekt gewidmet», erzählt Walter Unternährer. «Ich habe schon immer Geschichten oder Abenteuer, welche ich erlebt habe, in ein Notizbuch niedergeschrieben». Mit der Unterstützung von seiner Frau Trudi hat sich der «Luzern-Schaffhauser» schlussendlich dazu entschieden, seine Notizen und Geschichten aus seinem Leben in einem Buch zusammenzutragen.» Mit seinem Buch «unterwegs» möchte Walter Unternährer seiner Familie und seinen Freunden und Bekannten sowie interessierten Personen seine Lebensgeschichte ein wenig näherbringen. «Das Buch ist keine hohe Literatur», erklärt der Schaffhauser. «Es sind schlichtweg Erzählungen und Gedanken aus meinem Leben.» Für Walter Unternährer ging damit ein grosser Traum in Erfüllung. «Für mich war es ein sehr spezieller Moment, als ich mein eigenes Buch zum ersten Mal in meinen Händen halten konnte», fügt der Autor weiter hinzu. Auf dem Buchumschlag ist ein Bild zu sehen, welches er selbst gemalt hat. Ein Flugzeug und drei schwarze Silhouetten von Personen, welche das Leben von Walter Unternährer und seine Reisen perfekt widerspiegeln.